Und es war die richtige Entscheidung.
Wir wurden im Century Park Hotel untergebracht, mitten im
Zentrum. Zum Abendbrot gab es ein riesiges Buffet. Sushi, Brot, Wurst, Fisch, lokales Essen, gegrilltes Essen, Salate, Früchte, und gaaanz viele kleine Dessertvariationen. Wir hatten ein breites Grinsen im Gesicht. Da der Pool leider schon geschlossen hatte, liefen wir mit vollgefressenem Magen in Richtung Strandpromenade. Leider haben wir ganz knapp die Öffnungszeiten des dort gelegenen Vergnügungsparks verpasst. Wir haben uns dann an den Hafen gesetzt und den Abend ausklingen lassen.
Zentrum. Zum Abendbrot gab es ein riesiges Buffet. Sushi, Brot, Wurst, Fisch, lokales Essen, gegrilltes Essen, Salate, Früchte, und gaaanz viele kleine Dessertvariationen. Wir hatten ein breites Grinsen im Gesicht. Da der Pool leider schon geschlossen hatte, liefen wir mit vollgefressenem Magen in Richtung Strandpromenade. Leider haben wir ganz knapp die Öffnungszeiten des dort gelegenen Vergnügungsparks verpasst. Wir haben uns dann an den Hafen gesetzt und den Abend ausklingen lassen.
Denn der nächste Morgen sollte früh
starten. Unser Abholservice kam 7 Uhr, bis dahin mussten wir gegessen
und gepackt haben. Zum Frühstück gab es auch wieder ein Buffet:
Fast wie beim Abendbrot nur ohne Sushi aber dafür mit Cornflakes und
mehr Gebäck. Herrlich :)
Mit etwas Wehmut brachen wir dann auf.
Und dieses Mal pünktlich ging es nach Cebu.
Paradies auf Umwegen
Bevor wir uns dem puren Strandvergnügen
hingeben wollten, mussten wir noch eine Sache in Cebu erledigen. Ein
Reisender, den ich kurz vorher traf, gab mir den Tipp. Und zwar kann
man im Süden von Cebu mit Walhaien schwimmen. Da das aber nur am
Morgen/ Vormittag möglich ist, haben wir den Ankunftstag mit
Shopping und einem ausgedehnten Spaziergang verbracht.
Der Wecker klingelte 4 Uhr. Das Mädel
von der Rezeption unseres Gästehauses empfahl uns am Vorabend,
möglichst früh in Oslob auszuschlagen. Und sie hatte Recht.
Es war noch dunkel, der Regen flutete
bald die Straßen. Wir warteten am Gehweg auf den Jeepney 4C, der
nicht kam. Dafür nahm uns 3B mit. Etwas unsicher und nach
mehrmaligem Ansagen unseres Zieles stiegen wir ein. Glücklicherweise
saß neben uns eine Schwangere, die auch zum Busbahnhof, ja sogar
nach Oslob wollte. Und sie nahm uns an die Hand. Und so liefen wir
früh morgens im Dunkeln von der letzten Haltestelle des Jeepneys
durch die Straßen Cebus zum Busbahnhof. Dort nahm uns gleich ein
weiterer Mitarbeiter an die Hand: nach Oslob fuhren zwei Busse, einer
mit Klimaanlage und einer ohne. Wir entschieden uns für letzteren,
da wir und nicht nass in einen fahrenden Kühlschrank setzen wollten.
Die Sitze der Busse sind auf
philippinische Körper ausgelegt: die Breite betrug nicht einmal die
Länge meines Unterarmes. Dirk und ich quetschten uns neben einen
Einheimischen, der Bus fuhr erst los, als alle Plätze belegt waren.
Bis auf den Busfahrer öffnete niemand das Fenster, ich wünschte
mich in den klimatisierten Bus.
Es wurde hell und ich begann die
Busfahrt zu genießen, da sie entlang des Meeres führte. Dirk
schlief halbwegs. Nach ca. 1 ½ Stunden waren wir am Ziel. Nach einem
Check-In im Walhai-Vermarktungscenter (also einem der Vielfachen in
Oslob), der Bezahlung (1000 Pesos - ca. 17 Euro - für´s Schnorcheln
plus 100 P für die Vermittler vor uns) und dem Umziehen sollte die
Tour starten. Wir hatten eigentlich vor, mit unserer Kamera alles
festzuhalten (die Ausleihe einer Unterwasser-Kamera wäre teurer
gewesen als der Ausflug an sich). Am Meer stehend änderten wir aber
rasch unsere Meinung. Die Wellen waren zu groß und das Boot zu klein
für ein friedliches Zusammenspiel von Kamera und Wasser. Auf dem
Boot bereuten wir das.
Auf ins Boot und nach einer Einweisung
haben wir uns in die Reihe anderer Touristen eingefügt. Es läuft
wie folgt ab: tagtäglich werden die Walhaie von 7 Uhr(?) bis zur
Mittagszeit im Wasser gefüttert und die Boote reihen sich daneben
auf. Und die Touristen gehen vom Boot aus ins Wasser und beobachten
den Vorgang unter Wasser.
In der Einführung informierte man uns,
dass wir uns nicht näher als vier Meter den Tieren nähern sollten.
Aber das war unumgänglich.. Denn die Fütterungsboote waren keine
zwei Meter neben den Touristenbooten – die Wahlhaie dazwischen.
Gut für uns, das war einer der einprägsamsten Ausflüge meines
Lebens: Nur eine Armlänge entfernt neben dir schwimmen diese
Giganten der Meere, um Längen größer als du selbst und dennoch
friedlich in ihrer Art. Sie bewegen sich gediegen. Wenn Futter in
Augenschein ist, öffnen sie ihre riesigen Mäuler und saugen mehrere
Liter ein. Umfangtechnisch hätte mein Körper da locker reingepasst.
Unbeschreiblich auch der Moment, in dem
ich Auge in Auge mit einem der Haie war. Mir blieb der Atem stehen.
Und kurz bevor unsere Zeit (viel zu kurze 30 Minuten) vorüber war,
tauchte einer dieser Giganten noch unter uns hinfort.
Natürlich finde ich den ganzen Ablauf
und die unnatürliche Fütterung nicht gerade toll. ABER immerhin
wird durch hohe Geldstrafen darauf geachtet, dass niemand die Tiere
berührt. Umgekehrt passen die Tiere aber selbst nicht immer auf –
eine Schwanzflosse hatte mich gestreift.
soin etwa könnt ihr euch das vorstellen ;) |
Auf dem Rückweg waren Dirk und ich
sehr geflasht. Wir haben den Rest des Tages mit ein bisschen
Bummelei, Dirk mit Straßenglücksspiel (wetten auf eine von sechs
Karten, die durch einen
herabfallenden Tischtennisball bestimmt wird)
und einer schwedischen Massage verbracht. Witzigerweise kam Dirk aber
nicht wirklich zur Entspannung, denn die Empfangsdame hatte ein Auge
auf ihn geworfen und kam mehrere Male in seine Kabine (die gleich
neben meiner lag), um ein bisschen Schabernack und Smalltalk zu
machen. Am Ende gab sie ihm noch ihre Handynummer. Sehr gewagt, wenn
man bedenkt, dass Dirk und ich ja auch ein Pärchen hätten sein
können...Aber dann hätte Dirk sie wohl auch nicht so lange
angestarrt *lach
Dirk hat sogar gewonnen ;) |
Kleine Anmerkung zu den
Inselbewohnern, die uns so begegnet sind: Sowohl Dirk als Vertreter
der männlichen Art als auch ich finden die Philippinos durchaus
attraktiv. Sie sind zwar durchschnittlich viel viel kleiner und
schlanken als wir (sowohl Mann und Frau), aber die dunklen Augen,
Haare und exotischen Gesichtszüge würden wohl auch als
allgemeingültig als attraktiv betrachtet werden (Ausnahmen gibt es
natürlich auch hier, bei all den Fastfoodketten...).
Von Cebu nach Bohol – glückliche Zufälle
Unser Plan war es, die restliche Zeit
am Strand zu verbringen. Einen Teil in Camiguin, einen Teil in Bohol
selbst. Teil eins scheiterte. Die Fähre nach Camiguin fährt nur
einmal am Tag von Jagna ab, 13 Uhr. Und obwohl wir zeitig genug am
Pier waren, um Cebu zu verlassen, hatten wir keine Chance. Denn auf
Anraten unseres Hoteliers fuhren wir anstatt nach Tagbilaran nach
Tubigon, weil das um die Hälfte günstiger war (220Pesos) und weil
von dort angeblich ein Direktbus nach Jagna fahren sollte.
In Tubigon angekommen sagte man uns
aber, dass wir mit dem Bus erst nach Tagbilaran müssten, weil der
Bus nach Jagna dort abfuhr. Ohne Ahnung und mit wenig Optionen fuhren
wir mit dem Bus nach Tagbilaran. Ich dachte, das würde vielleicht so
eine halbe Stunde dauern, dann hätten wir das zeittechnisch noch
geregelt. Aber wir fuhren 1 Stunde 45 Minuten, da der Bus aller 3
Meter anhielt, um Personen hinaus oder herein zu lassen.
Information zu öffentlichen
Busfahrten auf Cebu und Bohol: zunächst das Gute: man kann
überall zu-und aussteigen. Und es ist günstig. Die Nachteile:
kleine Sitze, ständiges Anhalten, weil jemand rein oder raus will.
Ohne Witz, die Philippinos beharren darauf, genau da hinausgelassen
zu werden, wo sie es für angemessen halten. Den Haltewunsch gibt man
mit Klopfzeichen auf einer Eisenstange kund. Dann steigt jemand aus
und keine zwei Meter später klopft ein anderer Fahrgast. Lächerlich!
Genauso der Einsteig-Vorgang: Im Abstand von 50 Metern stehen mehrere
Personen am Straßenrand und winken den Bus ran. Anstatt sich zu
sammeln und geschlossen einzusteigen hält der Bus dann diverse Male
an und sammelt jeden Einzelnen ein. Wahrscheinlich gibt es deshalb
auch keine Busfahrpläne bzw. ~zeiten.
Jedenfalls sind wir dann von Tagbilaran
aus nach 1 ½ Stunden in Jagna angekommen – zu spät für die
Fähre. Aber das war dann eh egal, da man uns am Hafen mitteilte,
dass diese eine Fähre, die nach Camiguin fährt, in Reparatur wäre.
Von heute eine Woche lang. Prima.
Ein spontaner Notfallplan musste her.
Kein Wifi in der Nähe, also zur Polizeistation (dein Freund und
Helfer) gelaufen und gefragt, wo der nächste schöne Strand wäre.
Anda war die Antwort. Wir mussten dann doch noch einmal vorher
schnell googlen, ob das das war, was wir wollten und entschieden uns
dann schließlich mit dem nächsten Bus weitere 45 Minuten dahin zu
fahren.
Wir kamen im Dunklen an. Also
eigentlich verließen wir im Dunkeln den Bus. Denn wir wussten ja
nicht, wohin wir sollten/wollten. Auf Anraten meines Sitznachbarn im
Bus stiegen wir irgendwann aus und kamen in einem der teureren
Resorts an. 50 Euro/ Nacht und Zimmer und eine kleine Popelbucht vor
den Hütten. Dafür ´nen Pool. Für mich stand sofort fest, dass das
nicht in Frage kam. Ich sah Dirk seine Verzweiflung und Erschöpfung
sofort an, als ich ihm das mitteilte. Glücklicherweise empfahlen uns
die Mitarbeiter dort das Dap Dap Resort und fuhren uns mit zwei
Mopeds und für jeweils 100P dorthin (keine 5 Minuten). Und
glücklicherweise bekamen wir dort eine Strandhütte für 800P/ Nacht
(ca. 13,50 Euro).
Aussicht von unserer Hütte |
Am Morgen danach lachte uns die Sonne
an und wir verbrachten die erste Hälfte des Tages am Strand. An
unserem Privatstrand. An einem unserer Privatstrände. Denn der
direkt vor unserem Resort war menschenleer, genauso wie der in der
Nachbarbucht. Kristallklares Wasser, eine Palme, Strand und Sonne.
Ein schöner Einstieg in den Strandurlaub.
Aber natürlich wollten wir auch unsere Umgebung abchecken und der Hunger trieb uns in die Ortsmitte.
Privatstrand 1 |
Pivatstrand 2 |
Aber natürlich wollten wir auch unsere Umgebung abchecken und der Hunger trieb uns in die Ortsmitte.
Alle Kinder entlang des Weges riefen
uns aufgeregt „Hi“ zu, rannten uns hinterher und lachten um die
Wette. Wir dachten, hier wären mehr Touristen unterwegs und die
Einheimischen seien daran gewöhnt. Aber das Gegenteil schien der
Fall zu sein.
Ein weiterer eindrucksvoller Moment,
vor allem für Dirk, war eine besondere Begegnung mit einer Hand
voller Kinder. Auch sie begrüßten uns freudig, liefen auf uns zu
und griffen nach unserer Hand. Eine Sekunde lang schossen mir die
Gedanken durch den Kopf, dass sie jetzt entweder betteln würden oder
uns die Hand geben. Ich hoffe auf die Hand. Aber es kam viel
unvorhersehbarer: Die Kinder nahmen jeweils unsere Rechte Hand und
hielten sie an ihre Stirn. Nur ein kurzer Moment, der für die Ehrung
der Person steht. Keiner von uns hatte damit gerechnet, umso mehr
traf es unsere Empfindsamkeit. Wir waren gerührt.
Im Zentrum haben wir dann auch einen
kleinen Supermarkt und einen viel größeren Strand gefunden. Und
eine handvoll Touristen und weitere Unterkünfte. Darunter auch eine
viel günstigere, die Anda Lodge (400P/Nacht) – natürlich keine
eigene Hütte mehr, aber das angebotene Zimmer im Haus eines
alleinstehenden Vaters war auch vollkommen okay. Und der viel größere
Strand sowie etwas mehr Gesellschaft lagen um die Ecke. Also
beschlossen wir, hierher umzusiedeln.
Es wurde bereits dunkel, als wir dann
mit dem Tricycle (umgebautes Moped mit Sitzgelegenheit daneben und
dahinter) im Regen zum Dap Dap fuhren. Wir wussten, dass der normale
Preis 10 P pro Person war, der Fahrer wollte 100. Ich fragte, warum.
Er meinte, Nachtzuschlag. Lächerlich. Großzügig bezahlten wir ihm
50. Dann mussten wir in kompletter Finsternis und mit unseren
Einkäufen von der Hauptstraße 700 Meter zur Anlage laufen, auf
einem Feldweg.
Den nächsten Tag liehen wir uns nach
dem Umzug ein Motorrad aus, um zu den für Bohol berühmten
Chocolate Hills zu fahren. Das sind Hügelformationen, die aussehen wie Drops. Warum sie diese Form haben weiß keiner so richtig. Da es schon früher Nachmittag war, mussten wir uns etwas sputen. Für die 70 Kilometer brauchten wir 1h und 40 Minuten. Dort angekommen verunstaltete eine Absperrung vor uns die schöne Kulisse. Auf dem Aussichtspunkt stand eine Glocke, die durch das Erdbeben im Oktober 2013 eingestürzt war und deshalb abgesperrt wurde. Da aber ein anderer Tourist uns von der Absperrung aus entgegen kam und alles sicher aussah, kletterte ich auch hinunter um für euch folgende schöne Landschaft festhalten zu können.
Chocolate Hills zu fahren. Das sind Hügelformationen, die aussehen wie Drops. Warum sie diese Form haben weiß keiner so richtig. Da es schon früher Nachmittag war, mussten wir uns etwas sputen. Für die 70 Kilometer brauchten wir 1h und 40 Minuten. Dort angekommen verunstaltete eine Absperrung vor uns die schöne Kulisse. Auf dem Aussichtspunkt stand eine Glocke, die durch das Erdbeben im Oktober 2013 eingestürzt war und deshalb abgesperrt wurde. Da aber ein anderer Tourist uns von der Absperrung aus entgegen kam und alles sicher aussah, kletterte ich auch hinunter um für euch folgende schöne Landschaft festhalten zu können.
Der nächste Tag war wieder ein
Strandtag für uns, den aber der Regen zunichte machte. Chillen war
angesagt. Da auch der Folgetag wolkenverhangen und trüb war,
beschlossen wir eine kleine
Wanderung zu einer Grotte. Den Schildern
folgend landeten wir am Strand. Hm. Wir vermuteten die Grotte an den
Klippen und liefen etwas herum, aber Fehlanzeige. Ich sprach einen
Fischer an, der prompt unser Guide sein wollte. Er führte uns zur
ersten Grotte, die ziemlich tief war, aber nicht zu betreten, da kein
Strick oder eine Leiter wieder herausführte. Wir mussten einen
kurzen Regenschauer abwarten, bevor uns unser Fischer zur nächsten
Grotte führte.
unser Guide |
Dort badeten bereits philippinische
Jungs. Tja und da die Aussicht auf den Strand immer geringer wurde,
schlossen wir uns den Jungs an und sprangen in die Grotte. Ob nun von
oben oder unten nass...wo ist da der Unterschied? Wir hatten eine
Menge Spaß, aber irgendwann war auch genug. Der Fischer führte uns
zurück zur Hauptstraße, wir bedankten uns ausführlich und zeigten
uns mit etwas Gebäck erkenntlich. Ohne ihn hätten wir nie die
Grotten gefunden.
Privatstrand 3: Anda Beach |
Grotte 1 |
Grotte 2 |
Wir liefen noch den Strand entlang. Auf
dem Rückweg kamen wir an einer der unzähligen Kirchen vorbei, in
der gerade eine Messe gehalten wurde. Ich wollte einen Moment
verweilen, Dirk wollte aufs Zimmer. Kaum war ich drinnen, fing es
draußen an zu regnen. Heftig zu regnen. Also musste ich zwangsweise
länger verwahren als ich wollte. Die Messe lief wie folgt ab (soweit
ich anwesend war): Vertreter der Gemeinde tragen Kreuz und andere
Gegenstände unter die Heiligenbilder (12 an der Zahl) an der Wand.
Die Gemeinde richtet sich zu ihnen, kniet nieder, steht auf. Alles
wird von Gesängen und Predigen begleitet. Dann geht es zum nächsten
Bild.
Exkurs Religion:
Die Philippinos sind überwiegen
katholisch (80 Prozent). In jeder kleinen Gemeinde steht mindestens
eine kleine Kirche (allerdings nicht so, wie wir das aus Dt.kennen,
das sind ganz einfache Gebäude).
Die Tuk Tuks und Trucks tragen
religiöse Schriftzüge („In God we trust“, „Gos bless us“
oder Psalme aus der Bibel) oder Namen.
Vom Paradies in die Hölle?
Nach fünf Nächten in Anda hatten wir
nun so gut wie alles erkundet und wir waren zu aktiv um die letzten
fünf Tage nur am (verregneten) Strand zu verbringen. Also wieder in
den Bus und zurück nach Tagbilaran um von dort aus weiter mit dem
Jeepney auf Panglao zu fahren (kleine Insel vor Bohol). Der dortige
Alona-Beach ist von Touristen übersiedelt, weil er zu einem der
schönsten auf ganz Bohol gehören soll. Als wir ankamen wollte ich
fast schon wieder umkehren. Die ganze Strandpromenade voller
Geschäfte und Restaurants, viele Touris und hohe Preise. Die
günstigen Zimmer, die ich recherchiert hatte, gab es irgendwie
nicht. Ein Schlepper brachte uns dann zu einem Garten mit Hütten in
der zweiten Strandreihe sozusagen. Für 800P/Nacht blieben wir vier
Nächte.
Den Fernseher in unserem Zimmer
empfanden wir als Luxus, er sollte uns aber noch über die vielen
Regenschauer hinweg helfen..
Teil vom Alona-Beach |
Wir erkundeten unser neues Revier und
wurden Besucher einer Feuershow (die übrigens jeden Abend am Strand
stattfindet. War trotzdem ganz nett). Und wir holten uns Angebote für
Tauchgänge ein. Das günstigste lag bei 2500P, die Einweisung, das
Equipment, die Fahrt zum Spot und einen Tauchgang von ca. 50 Minuten
umfassend. Wir überlegten nicht lang und buchten für den nächsten
Tag, das Tauchgebiet um die Insel Balicasag soll angeblich zu den Top
10 der Welt gehören.
8.30 Uhr, Strand, Regen. Wir probierten
unsere Ausrüstung an und gingen mit einem weiteren Pärchen aufs
Boot. Nach ca. 30 Minuten Fahrt lagen wir vor Balicasag mit weiteren
Schiffen. Im Regen gab unser Tauchlehrer uns die theoretische
Einweisung. Zum Thema Druckausgleich mit der Nase meinte er nur, dass
es wir ja leichter hätten mit unseren großen Nasen (im Vergleich zu
den Philippinos). Der hat gefetzt :)
Dann ging es auch schon los. Rein ins
Wasser, bestimmte Übungen gemacht. Ich hatte anfangs Probleme mit
dem Druckausgleich und kam einfach nicht nach unten. Nachdem mir dann
mehr Gewicht an den Gürtel gehangen wurde, ging es. Dirk hat solange
unter Wasser gewartet.
Als ich endlich mein Gleichgewicht und
Druckausgleich gefunden hatte, konnte es losgehen. Die Strömung war
aufgrund der aufgerauten See ziemlich stark. Ohne unsere Tauchlehrer
(wir hatten jeweils einen), wären wir nicht gut von der Stelle
gekommen. Den größten Teil des Tauchganges navigierte uns am Rücken
haltend einer der beiden Lehrer durch´s Meer. Dirk und ich
nebeneinander. Wir sahen mehrere Schildkröten, fast so groß wie
ich. Wir hätten sie anfassen können. Und bunte Fische, wie man sie
aus den Aquarien der Zooläden oder Filmen kennt. Nur das Riff an
sich war trostlos – und das lag nicht an der fehlenden Sonne. Die
Korallen waren größtenteils bereits grau, kein Wunder wenn jeden
Tag mehrere große Schiffe ankern und Tauchanfänger wie wir auch mal
aus Versehen den Boden streifen.
Faszinierend war dafür der große
Schwarm an Makrelen (?), die eine Wand um uns herum bildeten. Mein
Fazit: es war spannend und eine Erfahrung wert. Allerdings wollte ich
nicht noch einmal 1000P für einen zweiten Tauchgang ausgeben. Dirk
hat es mehr begeistert.
Die Rückfahrt zum Strand war fast
genauso atemberaubend. Wir sind gegen Wellen gefahren, die das ganze
Boot überschwappten. Es war nicht möglich, die Augen offen zu
halten, da entweder der schräge Regen wie Nadelstiche einschlug oder
aber die Wellen mit Salzwasser unsere Körper überspülten.
Auf der Nachbarinsel war wohl ein
kleiner Taifun, dessen Ausläufer uns die Rückfahrt erschwerten.
Dirk war so clever und hatte seinen Rucksack in einen Plastikbeutel
gepackt. Ich hatte nicht mit so einer Situation gerechnet, aber zum
Glück hatte die Crew einen Müllbeutel für mich übrig – da war
es aber schon fast zu spät.
Wir kamen gegen halb zwei am Strand an
und waren einfach froh, zurück aufs Zimmer zu können. Und nach
soviel Wasser eine Dusche zu nehmen – allerdings nur mit kaltem
Wasser :(
Aufregend war´s!
Den nächsten Tag entspannten wir dann
am Strand, soweit es das Wetter zuließ.
Dirk wollte noch einmal tauchen gehen,
weshalb ich auch den Tag danach wieder zum Strand bin. Doch der Regen
beendete die Entspannung gegen 15 Uhr. Wie bereits erwähnt, wir
waren dann dankbar für den Fernseher ;) Denn um Alona-Beach gibt es
keine Aktivität, die man innen/im Trockenen ausüben kann, bis auf
Billard und essen/trinken. Beides wollten wir nicht.
Dafür war unser letzter Tag auf
Panglao einer der schönsten. Wir hatten uns zu einer Inseltour
entschlossen. 6 Uhr morgens ging es los, denn wir wollten Delfine
beobachten und die stehen früh auf. Mit uns ein Japaner und ein
philippinisches Pärchen. Wir fuhren im strahlenden Sonnenschein zu
den Delfinen und hatten Glück. Wir kamen ihnen ziemlich nahe, was
aber letzten Endes auch daran liegt, dass die Schiffe den Delfinen
hinterherhetzen oder ihnen den Weg abschneiden... Wenigstens werden
sie nicht gefüttert oder eingesperrt...
Sonnenaufgang |
Punkt zwei der Tour: Schnorcheln um
Balicasag. Hatten Dirk und ich zwar bereits bei den Tauchgängen
gemacht, aber bei diesem Ausflug haben wir an der Insel angelegt. Sie
ist so klein, dass Dirk und ich sie in ca. 40 Minuten umrundet
hatten. Geschnorchelt bin ich trotzdem und es hat sich gelohnt. Da
wir an einem anderen Punkt waren habe ich viel viel mehr und buntere
Fische gesehen. Nach gut 20 Metern vom Strand viel das Riff
schlagartig ab. Das war schon etwas gruselig, als ich auf einmal
nicht mehr den Boden sehen konnte. Schildkröten gab es dort zwar
keine, dafür Fische in Formen und Farben, wie ich sie nur einmal in
Malaysia sah. Wunderschön!
Der letzte Punkt der Route: Virgin
Islands. Das ist eine noch kleinere Insel, die einem Privatmann
gehört, die aber auch von den Booten angefahren wird. Dort kann man
nichts machen außer Fotos, die die Lieben daheim neidisch machen.
Hier gibt’s ein paar davon:
Nach der Tour sind wir mit dem Tuk Tuk
zum Busbahnhof, dann mit dem Bus zurück nach Tubigon, weil ja die
Fähre dort günstiger war und dann rüber nach Cebu. Die letzte
Nacht wollten wir vorsichtshalber bereits in Cebu sein (wo wir
abfliegen), da durch den Taifun an den Vortagen alle Fähren
gestrichen worden waren. Nach einem kurzen Einkauf (Proviant für den
Flug) sind wir Essen gegangen und haben uns noch einmal massieren
lassen. Da das Studio, wo wir beim ersten Mal waren, keine Masseure
frei hatte, sind wir in ein anderes. Dort hatte ich dann eine
Begegnung, die mir in Erinnerung bleiben wird. Denn der Masseur,
zarte 18 Jahre alt, kam mir etwas zu nah an meine privaten
Körperzonen und bot mir an, mich auch dort zu massieren. Ich lehnte
irritiert ab und konnte von dort an nicht mehr wirklich entspannen
(abgesehen davon war die Massage an sich auch ziemlich grob). Da Dirk
noch in der Mangel war und ich bereits fertig, setzte ich mich raus
zu dem Masseur und befragte ihn zur vorgefallenen Situation.
Er arbeitete erst seit 16 Tagen dort,
seit das älteste von sieben Geschwistern und seine Familie sei sehr
arm. Er erhoffe sich durch solche Angebote mehr Geld zu verdienen.
Denn von den 250P, die eine Stunde schwedische Massage kostete
(lächerliche 4 Euro), bekam er lediglich 100P. Und ich war die erste
Kundin des Tages. Natürlich hatte ich Mitgefühl und Mitleid, aber
wie so jemandem helfen? Kann er nicht einfach einen anderen Job
lernen um nicht solche Art von Massagen anbieten zu müssen? Wusste
das Massagestudio davon? Was wären die Alternativen? Bevor ich das
Gespräch noch vertiefen konnte, kam Dirk von seiner Massage –
natürlich mit den Kontaktdaten der Masseurin - und wir verließen
das Studio. Ich konnte schlecht einschlafen, weil meine Gedanken um
den Masseur kreisten.
So wie Dirk die bettelnden Kinder
beschäftigten, beschäftigten mich die persönlichen Schicksale, die
wir mitgeteilt bekamen. Auch unser Bootsmann vom Inselhopping hat uns
seine Geschichte erzählt. Seine Familie traf das Erdbeben recht
hart. Je mehr Details uns Mac Mac aber erzählte, desto skeptischer
wurden Dirk und ich. Das ist aber eine Geschichte für sich.
Der Urlaub hinterließ also seine
Spuren. Auf unseren Körpern (Sonnenbrand, Schmerzen von den
Massagen) und in unseren Köpfen (positiv wie negativ). Aber es war
super schön, Besuch aus Deutschland zu empfangen und auch wieder ein
paar deutsche Produkte entgegennehmen zu können.
Was Dirk mitgebracht hat:
Pflegeprodukte/ Kosmetikartikel (ja,
gibt es auch hier, aber einen Bleachung-Effekt will ich maximal in
meiner Zahnpasta und nicht in der Körperlotion ;) )
Salami, Kaugummis und Süßkram
Pfefferminztee
Geschenke aus der Heimat
(Nachfüll-Päckchen nach 3 Monaten Reise plus Geschenke für den
baldigen Geburtstag)
Allgemeine Feststellungen Philippinen:
-wir wurden überall mit Sir& Mam
angesprochen
-mit Komplimenten wurde nicht gegeizt
(man fragte mich, ob ich halb Philippino sei, Dirk wurde als halb
japanisch und als Schauspieler bezeichnet)
-wenn Augenbrauen hochgezogen werden
bedeutet das „ja“
-lange Fingernägel bedeuten keine
körperlich schwere Arbeit
-lackierte Fingernägel sind bei beiden
Geschlechtern beliebt
+
*alle super locker, freundlich,
zuvorkommend und höflich
*fließend Englisch
*Strände, Unterwasserwelt
*Bäckereien überall
-
*Armut/ Bettelei, Verschmutzung
*Wetter
*Flughafengebühr (550P)
*Essen (überall gibt es Reis und
Hühnchen)