Punta
Arenas
Die Stadt hat an sich nicht so viel zu bieten. Es gibt
ein paar Museen, Aussichtspunkte und eine steuerfreie Einkaufszone.
Den ersten Tag verbrachte ich in der Stadtmitte, im Museum und auf
dem Friedhof.
Hier war aber nichts mit Ruhe; ein Arbeiter, der gerade
an einer Gruft handwerkte, hörte lautstark Radio. Jugendliche zogen
mit Getränken umher und auch lautstarkes Telefonieren war keine
Seltenheit. Dazu gab es Plastikblumen wohin das Auge reicht. Aber die
Allee war wenigstens beeindruckend.
Der Grund, warum ich eigentlich nach Punta Arenas
gekommen bin, waren Wale und Pinguine. Erstere befanden sich im
Urlaub. Den Walen ist es im Winter zu kalt in Patagonien, weshalb sie
während meines Aufenthaltes nicht vor Ort waren (es war mal wieder
nicht die Saison).
Alternative: Pinguine. Die größten Kolonien, die sich
in Stadtnähe befinden, sind auch vor dem Winter geflohen. Aber es
gibt eine Kolonie an Königspinguinen, die fast das ganze Jahr vor
Ort sind. Und eben auch zu der Zeit, als ich da war. Aber diese
Pinguine leben etwas weiter außerhalb. Es bedarf 600 Kilometer und
11 Stunden Fahrt, um sich die Tierchen live anzusehen. Und einer
nicht unbeachtlichen Menge Kleingeld. Der Eintritt zum Schutzgebiet
allein kostet 12.000 Pesos (ca. 15,60 Euro), die Reisebüros wollen
für den Transport (inkl. Zweimaliger Flussüberquerung mit einer
Fähre) 40.000-48.000 Pesos (ich habe einen Anbieter auf 40.000 P
[entspricht 52 Euro] runter handeln können, ist ja gerade
Nebensaison). Der Tagesausflug hat mich also 67,70 Euro gekostet.
Aber ich dachte mir, dass es mir das Wert sein sollte, habe ich ja
dank Couchsurfing und per Anhalter Fahren eine Menge Geld gespart.
Und man sollte sich ja auch einmal etwas gönnen. Zudem war zu diesem
Zeitpunkt nicht klar, ob ich im Nationalpark Torres del Paine trekken
gehen kann, weshalb ich wenigstens etwas Patagonien-Flair erleben
wollte.
Pinguine! |
Achne, nur Kormorane (im Hintergrund Eis!) |
Da die Touren aus Mangel an Touristen in der Nebensaison
nicht jeden Tag stattfinden, musste ich einnen Tag länger als
geplant in Punta Arenas bleiben. Dieser Tag war wolkenbedeckt und zum
Teil verregnet. Ich habe meine Zeit in der zollfreien Zone verbracht.
Außer Nahrungsmittel habe ich dort aber nichts gekauft (soo viel
günstiger war´s nämlich gar nicht).
Am Folgetag war es dann endlich soweit. Ich wurde 7.45
Uhr vom Haus meines Hosts abgeholt. Ich
war die erste im Van und
plauderte ein bisschen mit dem Fahrer. Sieben weitere Personen
sollten folgen. Eine fünfstündige Fahrt stand bevor. 2 ½ Stunden
davon haben wir auf der ersten Fähre verbracht. Es regnete die ganze
Zeit. Wenigstens haben wir Delfine kurz vor dem Anlegen des Schiffes
gesehen. Nach einem kurzen Stopp in Povenir, der zweit ältesten
Stadt Patagoniens chilenischer Seite mit 6000 Einwohnern, ging es
nach einem Museumsbesuch weiter.
im Museum... |
Und auch hier, am Ende der Welt, findet man Spuren der
Zivilisation in seiner unschönen Form: Müll. Am Schutzgebiet
angekommen fegte ein eisiger Wind um die Ohren. Der Verantwortliche
vor Ort meinte es wären 2-3 Grad. Es fühlte sich aber weniger an.
Hinzu kam ein leichter Nieselregen. Wirklich keine optimalen
Bedingungen, um die Tiere zu bestaunen. Aber wir sind nun einmal in
Patagonien und über diese Region wird gesagt, dass man an einem Tag
alle vier Jahreszeiten erleben kann. Leider ließen Frühling und
Sommer heute auf sich warten...
Die Pinguinkolonie bestand aus 51 Tieren. Die waren auf
der anderen Seite des Flusses und nicht wirklich aktiv. Wir schauten
ihnen zu, machten Fotos, sprachen mit dem Guide. Aber mehr als 30
Minuten hielten wir es bei dem Wetter nicht aus (man bedenke dass wir
nur 1000km von der Antarktis entfernt waren). Als alle wieder im Van
waren ging es sechs Stunden zurück nach Punta Arenas (20 Minuten
davon mit einer weiteren Fähre).
reale Distanz |
gewünschte Distanz |
Objektiv betrachtet hat sich dieser Ausflug wohl kaum
gelohnt. Aber subjektiv beurteilt bereue ich es nicht. Nur der
verschwendete Tag in Punta Arenas ist etwas schmerzlich. Konnte ja
niemand ahnen, dass ich doch länger als geplant in Puerto Natales
sein würde...Ich wollte eigentlich dorthin per Anhalter fahren. Aber
da es an diesem Tag regnete und meine Stimmung dementsprechend war,
fuhr ich mit dem Bus für 4500 Pesos und in 3 Stunden nach Puerto
Natales. Ich hinterließ meinem Host eine Nachricht, denn der schlief
10.30 Uhr immer noch.
Puerto
Natales
Im Internet hatte ich gelesen, dass jeden Tag 15 Uhr ein
Meeting im Erratic Rock Hostel für eine Beratung zum Trekking in
Torres del Paine sein sollte. Ich kam erst 14.30 Uhr an, brachte
schnell meine Sachen zum nächsten Gastgeber, begrüßte ihn kurz und
bin schon wieder zum Treffen aufgebrochen. Dort warteten bereits ein
deutsches Pärchen aus Leipzig und ein Australier. Und dann gab es
die gute Nachricht vorweg: ein 5-Tages-Trek in der beliebten W-Form
(diese führt zu allen „Hauptattraktionen“ im Park) sei möglich.
Auch im Winter. Auch jetzt. Mit Zelten. Nun lag es also an mir, zu
entscheiden, die Herausforderung anzunehmen. Wir hörten uns alle
Informationen an, ich stellte alle Fragen, die mir auf der Seele
brannten.
Ja, ich will das machen. Ja, ich werde trekken gehen.
Fünf Tage. Vier Nächte davon im Zelt, im Winter in Patagonien. Aber
ich bin ja nicht die Erste, die das macht. Also Augen zu und durch!
Weil es allein aber weniger Spaß macht, zu zweit etwas sicherer und
günstiger ist, fragte ich den Australier (Hiwad), ob er die Tour mit
mir zusammen machen will. Wollte er, nur wollte er auch gleich am
nächsten Tag starten. Es war mittlerweile bereits 16.30 Uhr, ich
hatte noch kein Equipment, kein Essen (Selbstverpflegung für die
fünf Tage, da die meisten Gästehäuser noch geschlossen waren) und
keinen Transport zum Park und zurück. In der Hochsaison verkehren
Shuttlebusses zwischen Puerto Natales und dem Park. In der
Nebensaison gibt es nur private Transporte. 30.000 Pesos (40 Euro),
die im Erratic angeboten wurden, schienen mir zu teuer für jeweils
zwei Mal zwei Stunden Hin- und Rückfahrt. Und ich hatte Recht. Mit
dem deutschen Pärchen zog ich noch durch den Ort um Preise zu
vergleichen.
Wir fanden einen Anbieter, der für 18.000 Pesos und
hin- und zurückfahren wollte. Und ein Geschäft, in dem das
Equipment (Schlafsack, Isomatte, Kochset, Gaskocher, eventuell
Regenhose) günstiger war. Ich bin dann erst einmal zurück zum
Gastgeber und habe ihm alles erzählt. Wieder einmal hatte ich super
Glück: Francisco borgte mir seinen Schlafsack und sein Kochset. Ich
war 18.30 Uhr mit Hiwad (Spitzname „H“) verabredet um alles für
den nächsten Tag klarzumachen. Der hatte bereits alles in seinem
Hostel gebucht und bezahlt. Netterweise konnte er aber den Transport
und das Kochset zurückgeben, sodass H auch den günstigeren
Transport nehmen konnte.
Das Geschäft, in dem ich die restlichen Sachen leihen
wollte, war bereits geschlossen. Ich lief noch zu diversen anderen
Vermietern, die waren mir aber zu teuer. Also entschloss ich, ohne
Isomatte und Regenhose loszuziehen. Ich sah es als Schicksalswink.
Aber ich besorgte wenigstens noch eine Gasflasche in einem Geschäft.
Am späten Abend kaufte ich dann noch Essen für fünf Tage Trekking.
Gar nicht so einfach, sollte es nicht viel wiegen, einfach
zuzubereiten sein aber auch sattmachen. Es landeten Brötchen,
Instantnudeln, eine Packung richtige Nudeln, Tomatensoße,
Haferflocken, Käsecreme, Erdnüsse, Tassenkartoffelpürree,
Tütensuppen, Kekse und ein Apfel in meinem Korb. Wasser mussten wir
nicht mitnehmen. Im Park sei jegliches Wasser der Flüsse und Seen
trinkbar.
Als das alles erledigt war, kam ich erschöpft aber
entschlossen zu Francisco zurück. Er war bereits am Kochen. Es gab
Ofenlachs mit frischen Tomaten. Göttlich. Das perfekte letzte
Abendmahl vor den bevorstehenden anstrengenden nächsten 5 Tagen.
Ebenso hatte ich eine eigenes Zimmer mit einer voll funktionierenden
Heizung, einem mehr als bequemen Bett und frischem Bettzeug (war in
Punta Arenas alles nicht vorhanden). Ich war glücklich. Und es tat
mir Leid, nicht mehr Zeit für Francisco gehabt zu haben, war ich
seine erste Couchsurferin!
Nationalpark
Torres del Paine
Der Shuttle verließ am 1. September 8 Uhr die Stadt.
Ich war bereit. In meinem großen Rucksack befanden sich
Wechselschuhe, ein Handtuch, das Kochset, die Gasflasche, der
Schlafsack, Kosmetika und Wechselklamotten. Geschätztes Gewicht:
10-12 Kilo. In meinen kleinen Rucksack packte ich meine
Essensvorräte, Wasser, Kleinkram wie Zettel, Stift, Taschenlampe,
Mappen, Sonnenbrille etc. Geschätztes Gewicht: 3-4 Kilo. Und meine
kleine Bauchtasche mit Kamera und Portemonnaie. Geschätztes
Gesamtgewicht: 13-16 Kilogramm. H´s Rucksack war noch viel schwerer.
Der Gute trug das Zelt für uns beide, hatte aber auch deutlich mehr
Essen bei sich. Auf der Hinfahrt sahen wir viele wilde Verwandte der
Alpacas und Nandus (südamerikanische Version der Emus).
Vorfreude im Auto |
Tag 1
11.45 Uhr sind wir an der Administration des Parks
angekommen. Zuvor hatten wir an einer anderen Stelle bereits den
Eintritt bezahlt (10.000 Pesos für Ausländer in der Nebensaison). H
und ich waren die einzigen beiden Personen, die den W-Trek an diesem
Tag aus dieser Richtung starten wollten.
Und der Anfang ging gleich schief: da wir die beiden
einzigen vor Ort waren und es keine eindeutige Beschilderung gab,
folgten wir einem Weg, der wenigstens in die richtige Richtung führte
(wir erhielten beim Bezahlen der Parkgebühr eine Karte zum Park).
Nach etwa 30 Minuten des Laufens stoppte ein Van neben uns. Ich hatte
insgeheim auf eine Mitfahrgelegenheit gehofft, doch nach einem kurzen
Plausch mit dem Beifahrer stellte sich heraus, dass wir auf dem
falschen Weg seien. Der Weg zu unserem ersten Ziel, dem Refugio Lago
Grey, sei ein anderer. Aber glücklicherweise konnten wir
quer-feld-ein zum eigentlichen Weg gelangen. Das Wetter war gut! Ab
und an ein bisschen Sonne und Wolken. Perfekt für den ersten Tag
Trekking.
H und ich erzählten miteinander. Der Weg verlangte noch
keine körperlichen Herausforderungen, sodass das Reden problemlos
möglich war. Außerdem will man ja auch wissen, mit wem man es die
nächsten fünf Tage so zu tun hat :) Wir hielten nach zwei Stunden
an und machten eine kurze Mittagspause. Der Rest des Weges zog sich
etwas hin, vor allem die letzte Stunde. Laut Karte müsste das
Refugio bald kommen. Und noch ein Hügel, und noch einer. Und dann
sahen wir es endlich.
Wir bauten unser Zelt auf und gingen dann erst einmal
ins Haus. Es war bereits 17.45 Uhr und durchs´s Schwitzen und der
frischen Luft fror ich. Zum Glück gab es im Inneren ein Zimmer mit
einem Ofen. Dieses Refugio war eines der wenigen, welches offiziell
bereits geöffnet war. Deshalb mussten wir auch 4000 Pesos für die
Nacht im Zelt bezahlen (Privatgelände). Dafür durften wir aber auch
die Sanitäranlagen (mit Dusche) und die Küche benutzen. Hiwad hatte
noch nie in seinem Leben Nudeln gekocht (und das obwohl er auch
Student war! Er meinte, er würde nie Fertiggerichte kochen, immer
selbst und frisch). Mit einem Schmunzeln im Gesicht erklärte ich
ihm, worauf es beim Nudelnkochen ankommt. Nach dem Essen verweilten
wir im warmen Ofenzimmer so lang wir konnten, bevor wir in die Kälte
sollten. Mit uns befanden sich ca. 10 weitere Gäste im Refugio.
H hatte im Gegensatz zu mir eine Isomatte. In der Küche
hatten wir einen Franzosen kennengelernt, der diese Nacht im Refugio
schlafen wollte und der mir seinen Schlafsack anbot. Ich nahm diese
Gelegenheit dankend an und benutzte diesen als Isomatte.
Erstaunlicherweise fühlte es sich gar nicht einmal so kalt an, als
wir das Haus verließen (gegen 22 Uhr), um ins Zelt zu gehen. Ich
hatte meine Jacke ausgezogen, weil mir warm war. Jedoch bereits nach
einer Stunde (ich konnte nicht schlafen weil H geschnarcht hatte)
fror ich. Ich zog meine Jacke an, meine Mütze und Handschuhe, doch
die Nacht war eine Qual. Die Härte des Bodens forderte ihren Tribut.
Ich wälzte mich von der einen zur anderen Seite. Ich konnte nicht
auf dem Rücken mit ausgestreckten Beinen schlafen, obwohl das die
angenehmste Position für meinen Körper war. Aber in dieser Haltung
fror ich am meisten. Aller paar Stunden wachte ich auf. Toller
Einstieg.
Wir liefen am ersten Tag 16,5 Kilometer in ca. 6
Stunden. Der Weg war größtenteils flach, nur am Ende hügelig. Wir
trafen niemanden unterwegs. Die Landschaft war durchzogen von Bergen,
Steppen und verkohlten Bäumen (dazu später mehr).
Tag 2
Plan für Tag 2 |
Nach dem Frühstück liefen wir gegen 8.30 Uhr los, um
einen Tagesausflug zum Gletscher Grey zu machen. Die großen
Rucksäcke konnten wir im Gästehaus lassen. Auch das Zelt ließen
wir stehen. Die Sonne lachte uns entgegen. Der zweite Tag war von der
Strecke etwas anspruchsvoller. Es ging fast nur bergauf und -ab. Der
Weg war steinig, von vielen Bächen durchzogen und zum Teil recht
steil und rutschig. Hiwad stürzte einmal, es ist aber nichts weiter
passiert (zum Glück).
Ich bemerkte auf dem Weg, dass mir mein linkes Knie
leichte Beschwerden bereitete. Als wir an einem ersten Aussichtspunkt
Eisschollen vom Gletscher auf dem See trieben sahen, waren wir
bereits überwältigt. Doch als wir dann zwei Stunden später den
Gletscher selbst sahen, waren wir fast sprachlos. Weder H noch ich
hatten je zuvor in unserem Leben einen Gletscher gesehen. Wir
kletterten so weit wie möglich auf einem Felsen nach vorn, um den
besten Platz zum Staunen und später auch Mittagessen zu finden. Wir
konnten brechendes Eis sehen und hören. Vor uns der Gletscher, unter
und der See, neben und die schneebedeckten Berge. Wir waren ganz
allein hier. Es war atemberaubend.
Sobald die Sonne weg war, wurde es frisch. Wir machten
uns also bald wieder für den Rückweg bereit. Unterwegs sahen wir
dann noch einen gigantischen Hasen, Spechte und eine kleine Eule, die
an uns vorbei auf einen Ast flog und brav sitzen blieb, bis wir beide
ein optimales Foto machen konnten. Und eine Gruppe von Touris, von
denen einer anscheinend einen gebrochenen Arm hatte (mein Respekt und
ein Kopfschütteln dafür).
Der Rückweg war recht beschwerlich. Denn wenn man
einmal den Weg kennt, weiß man auch, was einen auf dem Weg zurück
erwartet. Irgendwann hatten wir es dann geschafft und kamen im
Refugio an. Es war genug Zeit zum Entspannen. Ich unterhielt mich mit
einen der Mitarbeiter und sprach ihn auf die verbrannten Bäume an,
die wir auch an diesem Tag bemerkten. Er erzählte, dass Ende des
Jahres 2012 zu 2013 ein Tourist durch ein angezündetes Stück Papier
(?) versehentlich ein Feuer entflammte, dass 10.000 Hektar des Parks
verbrannte, drei Monate dauerte und nicht zu löschen gewesen sei.
Seitdem gibt es hohe Strafen für das Entzünden eines Feuers und
noch höhere für Folgeschäden.
Am Abend stellte ich die ersten Blasen an meinem Fußbett
fest. Und dass ich die Sohle meiner Nikes durchlaufen hatte. Kein
Wunder also. Für den nächsten Tag tat ich die bereits gekauften
flauschigen Einlegesohlen hinein. Das versprach etwas Besserung.
Die Vorbereitung für die Folgenacht: Sechs Lagen an
Klamotten, 3 paar Socken und die geniale Idee Hiwads, meine
Trinkflasche mit warmen Wasser zu füllen, um sie als Wärmflasche zu
benutzen. H, der Verräter, schlief diese Nacht im Refugio (12000
Pesos). So konnte ich dann aber seine Isomatte benutzen. Geschnarcht
wurde dafür im Nachbarzelt. Zudem gab es exotische Tiergeräusche.
22.22 Uhr war Schlafenszeit.
Am zweiten Tag liefen wir mit leichtem Tagesrucksack 22
Kilometer in sieben Stunden. Der Weg war durchaus anspruchsvoll, man
musste zum Teil seine Hände für ein Weiterkommen benutzen. Wir
trafen auf dem Rückweg ca. 5 Personen. Die Landschaft war geprägt
von Seen, waldartig unterhalb des Berges und am Ende wartete die
Belohnung in Form des Gletschers.
Tag 3
Begann viel zu früh, weil wir viel vorhatten. Wir
wollten zum Camp Italiano laufen, um dort unser großes Gepäck zu
verstauen, um dann mit dem Tagesrucksack zum französischen Tal zu
laufen um danach mit vollem Gepäck im Refugio Cuerno zu schlafen.
Mein Knie hatte sich nach der zweiten harten und kalten
Nacht nicht gebessert. Hinzu kamen die drückenden Blasen (obwohl ich
eine am Fußbett aufgestochen hatte). Im Nieselregen und in der
Dämmerung liefen wir los. Die ersten 15 Minuten des Laufens sind
immer die schlimmsten, vor allem weil H am Anfang ein schnelleres
Tempo als ich drauf hatte. Er mit seinen 1,95 Metern muss ja auch nur
einen Schritt tätigen, wofür ich drei brauche.
Der Weg war sehr schlammig, wenig spektakulär. Könnte
aber auch daran liegen, dass die Wolken die Gipfel der Berge
bedeckten und bei schlechtem Wetter ja sowieso alles schlechter
aussieht. Wir sprachen nicht viel miteinander. Und wir machten kaum
Pausen. Lediglich für einen Kleiderwechsel (gewöhnlich startet man
mit mehreren Lagen und wird dann immer mehr los) oder eine
Trinkpause. Wir lagen gut in der Zeit, waren 15 Minuten eher am Camp
Italiano als geplant.
Der Weg im "Tal" |
Dort war ein Ranger vor Ort, in dessen Haus wir unser
Gepäck unterstellen konnten. Wir liefen zum französischen Tal los
(hier muss ich mal erwähnen, dass das Wort „Tal“ nicht
gerechtfertigt ist, denn der Weg besteht aus großen Felsblöcken und
steigt an, lediglich weil dieser zwischen zwei Bergen liegt, wird es
Tal genannt). Doch bereits am ersten Aussichtspunkt mussten wir mit
Enttäuschung feststellen, dass der heutige Tag keine Freude bringen
wird. Wir konnten nicht einmal den Gipfel des Berges vor uns sehen,
so nebelig war es. Und auch der Ranger meinte, dass es an keine
Besserung glaubte. Dies zusammen mit meinen Knie-, Fuß- und
Rückenschmerzen (bei Kälte zieht man ja alle Muskeln zusammen plus
das Gewicht des Rucksacks am Tag) veranlassten mich zu der
Entscheidung, nicht weiter zu gehen. Wir hatten eigentlich geplant,
weitere 12 Kilometer im „Tal“ (6 hin und 6 zurück) zu wandern.
Aber je höher man kommt, desto unwahrscheinlicher ist es, etwas zu
sehen. Mein Körper würde es mir danken.
mehr war nicht drin :( |
H wollte das so aber nicht hinnehmen und lief noch ein
Stückchen weiter. Ich wartete am Fuße des Berges, der mit Eis und
Schnee bedeckt war und bereitete einen Tee zu. Währenddessen hörte
und sah ich Eis brechen und herunterfallen. Gänsehaut. Nach nur 30
Minuten kam H zurück und sah ein, dass es keinen Sinn machte. Wir
verweilten noch ein Weilchen bis es uns zu kalt wurde und kehrten ins
Camp zurück. Dann schnappten wir unser Gepäck und liefen weitere 2
½ Stunden zu unserem Tagesziel, dem Refugio Cuerno.
Unterwegs hieß es schlammige Abhänge im Nieselregen
mit voller Ausrüstung zu überwinden. Es ging bergauf und bergab.
Kurz vor dem Zeil entschädigte die vollkommene Ruhe des grünen Sees
vor uns. Ein kurzer Zwischenstopp bevor wir dann bereits 14.30 Uhr am
Refugio ankamen.
Uns wurde ein Raum gezeigt, in dem wir kochen konnte.
Draußen wurde es nasser und nasser und mir graute es vor dieser
Nacht. Ich kam mit einem der Angestellten ins Gespräch, der super
nett war. Er wollte den Boss fragen, ob wir in dem Kochraum schlafen
könnten. Der schien wenigstens 3 Grad wärmer als draußen und auch
etwas trockener (obwohl der Boden ebenfalls komplett nass war).
Dieses Refugio war offiziell noch nicht geöffnet,
weshalb wir nichts zahlen mussten. Ich aß einen Kartoffelbrei zum
Mittag und dann spielten H und ich Karten, die er schlauerweise
eingepackt hatte. Nach zwei Stunden wurde uns zu kalt und wir fragten
höflich, in den Aufenthaltsraum des Gästehauses eintreten zu
dürfen.
Man gewährte uns Zutritt. Direkt vor dem Ofen setzten
wir unser Kartenspiel fort. Wir unterhielten uns mit dem Koch der
Mannschaft, Hiwad lehrte ihm ein paar Worte Persisch. Es wurde Abend,
wir kochten im anderen Raum und aßen vor dem Ofen. Wir durften unser
Geschirr drinnen abwaschen und entspannten dann auf dem Sofa neben
dem Ofen. Ich hatte den Entschluss gefasst, den Boss zu bitten, ob
wir nicht im Ofenzimmer auf dem Boden schlafen könnten. Ich wollte
keinesfalls mit meinen geschundenen Körper und dem schlechten Wetter
eine Nacht draußen oder im nassen Aufenthaltsraum verbringen. Er
hatte anscheinend meine Gedanken gelesen. Wir wurden gefragt, ob wir
unser Zelt denn bereits aufgebaut hätten. Nach einer Verneinung
unsererseits winkte uns der Boss zu. Wir folgten ihm zu einem Raum
mit Doppelstockbetten. Wir durften drinnen schlafen, auf richtigen
Matratzen mit Decken. Kostenlos. Ich war so glücklich, dass ich den
Boss um den Hals fiel.
Wir schnappten unser Gepäck aus dem Kochzimmer und
stellten es in unseren neuen Raum. Dann machten wir uns auch schon
bettfertig, um 21.30 schlafen zu gehen. Diese Nacht war so gut und so
nötig!
An Tag 3 liefen wir mit vollem Gepäck 13,6 Kilometer in
sechs Stunden. Der Weg schien anspruchsvoller als am Vortag, da volle
Ausrüstung und schlechtes Wetter. Es ging wieder bergauf und bergab.
Wir trafen unterwegs 3 Personen. Die Landschaft war geprägt von
Seen, sehr weitläufig. Die umliegenden Berge waren nur zu erahnen.
Das französische Tal blieb uns verwehrt.
Tag 4
Sollte der härteste werden. Die Strecke war äußerst
anspruchsvoll. Mein Knie war trotz der erholsamen Nacht nicht wieder
komplett regeneriert. Es hatte zum Glück nicht mehr stark geregnet,
aber ein leichter Nieselregen lag in der Luft. Nach dem
obligatorischen Stretching (sehr effektiv!!!) liefen wir los. Es ging
gleich wieder bergauf. Bei einer Verschnaufpause bemerkten wir, dass
wir die ganze Zeit neben einem riesigen Berg liefen, der durch die
Wolkendecke zuvor nicht zu sehen war.
Nach einer Weile kamen wir an einem Moor an. Diverse
Steine und Baumstämme sollten zwar den Weg erträglicher machen.
Aber da es den Tag zuvor geregnet hatte waren die auch nicht mehr
sehr hilfreich.
Hiwad hatte es als erstes erwischt. Er tat einen
falschen Schritt, rutschte am Holz vorbei und tauchte mit seinem
rechten Fuß tief in den Schlamm ein. Er kippte nach vorn und musste
sich mit seinen Händen und Armen abfangen. Große Schlammflecke
zierten seither seine Kleidung (man trägt aber auch kein weißes
Shirt zum Trekking ;) ). Dafür blieben seine Füße trocken.
Mich erwischte es wenige Minuten später bei der
Durchquerung des durchwässerten Gebietes. Sobald man stehenblieb
sank man in das weiche Gras ein und das Wasser darin näherte sich
meinen Füßen. Ich suchte Schutz auf einer kleinen Pflanzeninsel,
doch die Feuchtigkeit drang bereits durch das mittlerweile löchrige
Maschennetz meiner Laufschuhe. Um eine größere Überflutung darin
zu vermeiden und um die unumgängliche Bachüberquerung zu überleben,
wickelte ich Plastiktüten um meine Füße. Leider mit mäßigem
Erfolg: Meine Füße und Schuhe waren nach der Moordurchquerung
vollkommen nass, ich konnte die flauschigen Einlegesohlen auswringen.
Um nicht noch mehr Blasen zu riskieren wechselte ich
meine Socken und Schuhe (ich zog die Schnäppchenschuhe aus Valdivia
an). Das war der erste aber auch letzte Zeitpunkt des Trekkings, in
dem ich es leicht bereute, keine Trekkingschuhe gehabt zu haben.
Keine Stunde später erreichten wir den Tiefpunkt des
Tages und auch des ganzen Trips. Der Weg führte bergauf, schleichend
und hinterhältig. Laut Karte und Laufzeit sollten wir eigentlich
bald am Refugio ankommen, doch die Häuser, die wir sahen, lagen noch
ein ganzes Stückchen entfernt. Ok, Pause. H hatte noch ein Sandwich
zum Mittag, ich wollte Suppe kochen. Doch in der Natur sitzend, auf
das Kochen des Wassers wartend fing es an zu tröpfeln. Wir hatten
keine Überdachung und ich hatte genug. Erdnüsse mussten vorerst
genügen.
Ich hatte absolut keine Lust im Regen die Suppe
herunterzuschlingen. Und noch weniger im Regen laufen zu müssen.
Also Sachen so schnell wie möglich wieder eingepackt und weiter.
Leider hatte ich dabei vergessen, dass so ein Gaskocheraufsatz die
Wärme der Flamme annimmt. Finger verbrannt. Konnte es noch
beschissener werden? Meine Laune war am Tiefstpunkt.
Hätte
ich gewusst, dass wir keine 500 Meter später unser nächstes
Etappenziel sehen konnten, hätten wir uns die ganze Aktion sparen
können. Mit neuem Optimismus und einem leichteren Körpergefühl
ging es dem vorletzten Zwischstopp des Tages entgegen, dem Refugio
El Chileno.
Doch meine Blasen fingen an in den Billigschuhen mächtig wehzutun,
weshalb ich es bevorzugte dann lieber die nassen Laufschuhe zu
tragen.
Nach einem weiteren Auf und ab (im bildlichen Sinne)
kamen wir dann am Refugio an. Wir waren eine Stunde eher dort, als es
die Zeitplanung der Karte vorhersagte. Diese Herberge war offiziell
ebenfalls geschlossen, aber man empfing uns mit offenen Armen. Die
Arbeiter dort waren super freundlich, der Ofen brannte bereits und
ich konnte meine Schuhe und Socken darunter trocknen. Zudem fand ich
ein warmes Plätzchen um meine Suppe zu essen.
Wir konnten unsere geschundenen Körper zwei Stunden
lang ausruhen. Die letzte Etappe zum Basislager des Torres del Paine
(Berg) lag noch einmal 1 ½ Stunden entfernt. Zwei Mädels im Refugio
meinten wir sollten doch lieber die Nacht hier verbringen, mit Wärme,
einem Bad und netter Gesellschaft. Das hätte aber bedeutet, dass wir
4.30 Uhr im Dunkeln hätten 2 ½ Stunden laufen müssen, um
rechtzeitig den Sonnenaufgang am Berg sehen zu können. Das war mir
eine komfortable Nacht nicht wert. War ja auch unsere letzte Nacht,
das musste noch einmal ein Abenteuer werden. Ich sah neben dem Ofen
eine Isomatte und fragte die Jungs aus dem Lager, ob ich mir eine
leihen könnte. Und siehe da, auch für diese Nacht war ich versorgt
(siehe Schicksal dass der Ausrüstungsladen geschlossen war).
So spät wie möglich zogen wir los. Wir wollten so viel
wie möglich vom gemütlichen Refugio haben und so wenig wie möglich
vom eisigen Basislager, das von Schnee umgeben war. Der Weg war
schleppend. Wieder ging es hoch und herunter. Wir liefen im Tal
zwischen zwei Bergen. Es roch nach Erde und Regen. Der Boden war
voller Blätter. Herbststimmung. Mir wurde schwindelig.
Geschwindigkeit herunterschrauben. Nach einer Stunde und 15 Minuten
waren wir am Ziel.
Die Abenddämmerung hatte bereits eingesetzt. Ein
anderes Pärchen hatte schon ihr Zelt aufgebaut und begann Essen zu
kochen. Hiwad kümmerte sich um das Zelt, ich um das Essen. Es gab
zum Finale Nudeln. Noch nie habe ich mich so auf Nudeln gefreut. Da
machte es auch nichts mehr aus, dass mich die Mücken am Kopf
zerstachen, als ich gegessen habe.
Wir hatten zwar Licht (Taschenlampe), aber keine
Motivation für weitere Dinge. Da der letzte Trekkingtag 6 Uhr
beginnen sollte und dann auch noch mit einem anspruchsvollen
Aufstieg, gingen wir 19.30 Uhr zu Bett.
Zwei Stunden später schnellte ich aus meinem Schlafsack
hoch: es regnet! Da unser Zelt zu klein war um unsere Rucksäcke mit
hineinzunehmen, legten wir sie neben das Zelt. Ich räumte meinen
Rucksack unter das Vorzelt und fragte Hiwad, ob er es mir nicht
gleichtun wolle. Er meinte, er hätte seinen in einen Plastikbeutel
gewickelt. Am nächsten Morgen stellten wir dann jedoch fest, dass er
seine Schuhe vergessen hatte...
An Tag 4 liefen wir mit vollem Gepäck 14 Kilometer in
sieben Stunden. Der Weg war der härteste der ganzen Route. Es ging
-natürlich- bergauf und bergab. Wir trafen unterwegs niemanden. Die
Landschaft war geprägt von Seen, Flüssen und sehr dicht bewachsenen
Wegen. Das Moor war die größte Herausforderung. Die umliegenden
Berge waren sehr nah.
Tag 5
Der Wecke klingelte 5.50 Uhr. Ich zog ein paar meiner
acht Schichten aus und meine „Trekkinghose“ an. Die Nacht war
erstaunlicherweise erträglich. Zwar schliefen wir sehr hart, da auf
einem Holzplateau, dafür empfand ich diese Nacht aber weniger
schlimm als die erste. Wir machten uns fertig und 6.15 Uhr ging es
ohne Frühstück aber mit neuer Motivation den Berg hinauf.
Wir haben 380 Höhenmeter in einer Stunde überwunden.
Der Weg war zehrend. Im Dunkeln, leichter Sprühregen, Steine
überall. Manche so groß, dass wir schon fast klettern mussten.
Bäche kreuzten unseren Weg. Und dann kam der Schnee. Ich hatte die
Billigschuhe angezogen, da die Laufschuhe definitiv nass geworden
wären. Rechtzeitig zum Sonnenaufgang erreichten wir die
Aussichtsplattform. Doch um uns herum nur Wolken und Nebel. Naaaaa
toll! Alle Anstrengung dafür?
Doch
dann, zehn Minuten später zeichneten sich gelbe Akzente am Himmel
ab. Peu á peu wurden die Umrisse schärfer. Und dann schließlich
meinte es jemand gut mit uns und wir konnten ihn in seiner vollen
Pracht sehen: den Torres del Paine, Namensgeber des Nationalparks und
finales Ziel unseres Abenteuers. Wir hatten den Kocher mitgenommen
und bereiteten uns Tee und Kaffee zu. Wir waren die einzigen hier,
der Moment gehörte uns.
Zu unseren Füßen lag ein gefrorener See, darüber
thront der mächtige Berg. Die Sonne ließ ihn mehr und mehr
erstrahlen und wärmte zugleich unsere Seelen. Wir hatten es
geschafft, fünf Tage Strapazen, Kälte und Schmerzen, aber auch fünf
Tage Adrenalin, Glücksmomente und Sprachlosigkeit zu den Wundern der
Natur.
Leider konnten wir nur eine Stunde bleiben, wir hatten
noch einen weiten Rückweg vor uns.
In 45 Minuten liefen wir zurück zum Camp. Wir bauten
das komplett nasse Zelt ab und liefen los. In einem sehr zügigen
Schritt. Wir hingen unserem Zeitplan etwas hinterher. An diesem Tag
war es wichtig, 15 Uhr am Eingang Laguna Marga zu sein, weil wir dort
abgeholt werden sollten.
Ich fing an zu schwitzen, es regnete leicht, obwohl sich
keine Wolke über uns befand.
In nur 45 Minuten (statt einer Stunde 30 Minuten wie auf
der Karte berechnet) waren wir im Refugio vom Vortag angelangt.
Durchatmen. Isomatte zurückgeben, am Ofen aufwärmen und in Ruhe
frühstücken. Wir ließen noch ein paar nette Worte im Gästebuch
zurück und liefen dann unsere letzten Kilometer. Dabei rutschte ich
einmal aus und fiel genau auf das Knie, welches die ganzen Tage zuvor
Probleme bereitete. Zum Glück war der Boden an dieser Stelle weich
und nicht schlammig ;)
Der Großteil des Wegen führte bergab (juhu!). Wir
hatten Mitleid mit den zahlreichen Wanderern, die unseren Weg in die
entgegengesetzte Richtung kreuzten. Wir waren wieder eine halbe
Stunde schneller als geplant am Zwischenstopp. Dennoch keine
Verschnaufpause. Wir wollten nur noch zum Ziel. Das letzte Stück des
Weges war das tristeste. Sieben Kilometer auf ebener Strecke bei
Sonnenschein. Wenn man sich nicht auf den Weg konzentrieren muss
bemerkt man plötzlich die Nackenschmerzen durch die Schwere des
Rucksacks. So waren die letzten Kilometer die schleppendsten. Dafür
zeigte sich Torres noch einmal in seiner Pracht.
Am Abholpunkt angekommen kochte ich mir meinen letzten
Essensvorrat, Instantnudeln und dann entspannten wir in der Sonne.
Eine Stunde eher als geplant waren wir vor Ort. Wir sprachen nicht
mehr viel, wir waren glücklich aber erschöpft.
Der Shuttle kam pünktlich und nahm uns mit zurück.
Am letzten Tag liefen wir mit vollem Gepäck 15,2
Kilometer in nur 5 Stunden und 45 Minuten. Der Weg verlief
größtenteils bergab, war nur wenig steinig. Wir trafen die meisten
Leute der ganzen Tage.
Ich habe mich am Busbahnhof absetzen lassen um ein
Busticket für den nächsten Morgen (7.30 Uhr Abfahrt, ohje) zu
kaufen. Dann bin ich zu Franciscos Haus, der war noch in Punta Arenas
aber ich hatte einen Schlüssel. Ich lief zum Supermarkt und kaufte
neben den Dingen, die ich für das Abendbrot brauchte (ich kochte dt.
Kartoffelsuppe mit Würstchen), und Schokolade. Meine Belohnung :)
Im Haus konnte ich dann noch meine Sachen waschen
(dringend nötig) und mich selbst (ebenso nötig). Wie habe ich mich
auf diese Dusche gefreut! Und noch mehr auf das gemütliche Bett.
Francisco und ich aßen zu Abend, erzählten ein bisschen, ich zeigte
ihm meine Fotos und ging dann gegen 22.30 Uhr nach der Behandlung
meiner Blasen zu Bett.
FAZIT
Ich bin etwas überrumpelt und unvorbereitet zu dieser
Tour gestartet. Ich habe auch eigentlich gar nicht die Zeit dafür
eingeplant. ABER es war definitiv den ganzen Stress am Vortag Wert,
es war es Wert jetzt dafür eine andere Stadt Argentiniens
auszulassen und es war es Wert die körperlichen Anstrengungen für
die Schönheit und überwältigenden Augenblicke in Kauf zu nehmen.
Wir liefen insgesamt 81,3 Kilometer und 31 ¾ Stunden.
Das macht durchschnittlich 16,26 km/Tag.
Hiwad als Trekkingpartner war die richtige Wahl. Wir
hatten keinen Stress miteinander, die gleiche Laufgeschwindigkeit,
die gleichen Ziele.
UND: Ich hatte auch Tage danach KEINEN Muskelkater!!! :)
Nur mein Knie murkst noch rum...
Ich bin jetzt im teuren Argentinien und in den letzten
Zügen meiner Reise *schnief*
Hasta luego!
Eure gepainigte Caro ;)
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