"Jeder Mensch bekommt zu seiner Geburt die Welt geschenkt. Die ganze Welt. Aber die meisten von uns haben noch nicht einmal das Geschenkband berührt, geschweige denn hineingeschaut."

Samstag, 9. August 2014

Bye bye, Bolivia

Sucre



Die konstitutionelle Hauptstadt Boliviens gilt gleichzeitig als schönste Stadt des Landes. Die Innenstadt erstrahlt in einem Weiß. Auf 2790 Metern ist es hier nicht mehr allzu kalt. Tagsüber ist es sehr schön sonnig, T-Shirtwetter. Im Schatten und nach Sonnenuntergang wird es allerdings frisch (wie überall in Bolivien jetzt um diese Zeit).

Ich hatte am Morgen mein Gepäck zum Host Rolando (Jurist) gebracht, 2 Stunden Schlaf von der schrecklichen Busfahrt zuvor nachgeholt (siehe vorheriger Blogeintrag) und bin dann ins Zentrum gelaufen. Im zentralen Markt habe ich zu Mittag gegessen. Ich wählte das gleiche Gericht meines
Vorgängers. Es war eine Art Linsensuppe, nur dickflüssiger. Zumindest dachte ich mir das so. Es waren keine Linsen sondern eher eine Art Graupen mit weißen Stückchen. Diese konnte ich optisch nicht identifizieren, weshalb ich einmal drauf biss. Das weiße Stück ließ sich einfach trennen, geschmacklich aber völlig neutral. Ich entschied mich, es nicht zu essen. Am Ende der Suppe, als ich alle weißen Stücken herausgepickt hatte, bemerkte ich, dass sich an einem noch Resthaare befanden: es war gekochte Schweineschwarte.

Am Nachmittag hab ich mich mit Rolando im Park verabredet. Wir sind dann noch zu einem Aussichtspunkt gelaufen, um dem herum gerade Mark war. Hier gab es schokolierte Erdbeeren für 50 Eurocent *yummi*

Die folgenden Tage (vier insgesamt) habe ich etwas verplämpert. Ich bin noch zum Friedhof gelaufen, zusammen mit Rolando habe ich die „sieben Wasserfälle“ besucht, von denen wir aber nur vier gesehen haben und die waren jetzt in der Trockenzeit mehr Rinnsal als Wasserfall. Am Abend hab ich für Rolando und mich gekocht. 
Einer der sieben "Wasserfälle"

Friedhof



Mit den Augen offen habe ich am ersten Tag in Sucre ein Plakat für ein Filmfestival entdeckt, dass glücklicherweise genau stattfand, als ich vor Ort war. So bin ich an zwei Tagen noch zu drei kostenlosen Vorstellungen gegangen. In einer davon war eine Frau so dreist sich einfach vorzudrängen. Mehrere Personen inkl. mir haben sie darauf aufmerksam gemacht, dass das nicht ganz fair sei (ich stand 20 Minuten an!), da wurden alle schon hereingelassen und sie mit. Die Dame setzte sich dann 2 Sitze von mir entfernt auf einen Platz im Kino und legte ihre Tasche auf den Platz zwischen uns. Die Personen, die hinten in der Schlange gestanden, hatten keinen Sitzplatz erhalten. Ich wies die Frau freundlich auf das Schild im Saal hin, dass Plätze besetzen nicht erlaubt sei, woraufhin sie dem nächstbesten Besucher den Platz anbot. Hätte so auch in Dt. passieren können ;)

Nachts verwandelt sich Sucre übrigens. Auf den Straßen kommen die Händler auf ihre Kosten. Von Hasen über Haarspangen zu vielfachen Torten wird alles verkauft (da es tagsüber so warm ist, will anscheinend keiner Torten essen-kann ich natürlich nicht nachvollziehen).
Zum Abschluss und in meinem Gedächtnis wird mir noch eine Situation mit Rolando bleiben:
Rolando trinkt gern Milch. Also keine frische, sondern Milch, die in Pulverform zusammen mit Wasser Milch ergeben soll. Das ist in Bolivien sehr populär. Als er mir eine „Milch“ anbot und ich fragte, warum er keine frische kauft, meinte er, dass das Pulver doch so gesund sei. Ich fragte, warum er das denke. Da meinte er, weil das doch auf der Verpackung steht. Vitamin A, E und Calcium und Co. Da musste ich laut losprusten. Ich hatte vier wundervolle Tage in Sucre.

Potosí



..gilt als höchstgelegene Stadt der Welt (4070 Meter). Ich lief wie verabredet zum Cafe „La Plata“, wo ich mit Orlando/ Milguer verabredet war. Ich hatte Milguer im Couchsurfing angefragt, bei ihm zu pennen. Geschlafen habe ich dann aber in Orlandos Wohnung, da sie dank Heizer wärmer und auch zentrumsnäher ist. Nach einem Käffchen bei Orlando habe ich mich gleich auf den Weg gemacht um noch eine Tour für den Folgetag zu buchen.

Potosí ist als Minenstadt bekannt und hier werden Erze abgebaut- wie vor 100 Jahren mit bloßer Manneskraft. Moderne Maschinen werden nicht nur wegen des hohen Preises nicht verwandt, sie produzieren wohl auch mehr Staub und sind nicht so präzise wie ein Kumpel mit jahrelanger Efahrung. Touristen können einen Einblick in diese einzigartige Welt erhalten. Die Touren starten ab 80B. Ich hatte das Glück, die einzige Teilnehmerin für meine auserwählte Agentur am Folgetag gewesen zu sein. So wurde meine Tour eine Privattour! Mein Guide Wily ist gerade dabei, deutsch zu lernen. So konnte er mir u.a. auch die Erze auf deutsch sagen. 

Bevor man die Mine betritt ist es Sitte, den Minenarbeitern Geschenke mitzubringen. Das wurde auch gleich mit in die Tour integriert und als „Mineralmarket“ hübsch verpackt. Im Endeffekt besteht dieser Markt aus ein paar normalen Straßen mit Geschäften, in denen es Dinge für die Minenarbeiter zu erwerben gibt.

Wily erklärte mir Rituale, Werkzeuge (wie Dynamit) und Gepflogenheiten der Arbeiter. Wily arbeitete selbst sieben Jahre in der Mine, im Alter von 12 bis 19. Dann starb sein Vater an einer Krankheit die durch den Staub der Minenarbeit verursacht wird und sein Großvater an einem Unfall in der Mine selbst. Das war der Wendepunkt in Wilys Minenkarriere. Neben der Minenarbeit besuchte er abends die Schule (in Bolivien ist das Schulsystem auf drei Zeiten ausgerichtet: morgens, mittags und abends. Abends vor allem für die Kinder, die tagsüber arbeiten müssen wie Schuhputzer, Minenarbeiter und Co.) und nach seinem Studium ist er jetzt Guide. War sicher die richtige Entscheidung.
rich mountain



Umkleideruam der Kumpel

Wily und ich dringen bis auf 500 Meter in den Berg ein, klettern ein Schachtsystem hoch und ich lerne José kennen, aktuell der Jüngste in der Mine. Er tritt in die Fußstapfen seines Vaters und älteren Bruders. Abends besucht er die Schule. Die gefundenen Erze und Metalle bietet er Touristen an, so auch mir.
Ich hätte gern mehr über José und sein Leben erfahren, doch die Zeit drängt. Noch einen 
 Abstecher zur Kapelle, wo auch gern mal ordentlich getrunken wird – vor allem freitags – und dann geht es auch schon wieder ans Tageslicht.


keine Ähnlichkeit zu irgendeiner Uniform!

"tio"- der Teufel, der die Mine bewohnt




José und Wily
José bei der Arbeit
 Facts zur Minestadt Potosí:
-hier gibt es insgesamt 182 Minen in denen 20.000 Leute beschäftigt sind (1/10el der Bevölkerung Potosís), 5000 von denen arbeiten nachts
-25 Personen sterben täglich an Gasunfällen
-der Minenberg heißt „rich mountain“, „reicher Berg“
-der jüngste Minenarbeiter ist 15, der älteste 65 Jahre alt (Vater und Sohn)
-die erwirtschafteten Erzeugnisse gehen nicht in die Gemeinschaft, sondern jede Gruppe hat einen Minenabschnitt für sich und was dort gefunden wird, bleib in der Gruppe (Abgaben an Minenbesitzer sind allerdings Pflicht)
-Frauen -Touristen ausgenommen- sind in der Mine unerwünscht, das würde Pachamama (Mutter Erde) eifersüchtig machen
-es gibt Urinecken in der Mine, für alles andere muss nach draußen gegangen werden
-um länger effektiv arbeiten zu können werden Cocablätter gekaut, die den Hunger verdrängen und wahrscheinlich auch alles andere
-wer in der Mine anfangen will muss gläubig sein; an Pachamama und Gott glauben, sonst ließe sich die Arbeit nicht aushalten (wer den Glauben verliert....)
-Gehalt 1200-1500 B (120-150 Euro), Einstieg ab 500B

Den Rest des Tages erkunde ich die Stadt, was schnell erledigt ist. Ich kaufe Souvenirs, zwei Paar ...(darf an dieser Stelle nicht verraten werden für die zu beschenkende Person). Ich gehe aus dem Laden raus, kehre auf halber Strecke wieder um, weil ich meine Karte dort vergessen hatte. Dann treff ich mich mit Orlando im Café um ihn abzuholen. Dort stelle ich fest, dass der Verkäufer mir nur ein Paar gegeben hat. Ich zurück zum Shop, da lag das andere Paar an der Verkaufsstelle wie zuvor. Ich empörte mich auf spanisch so gut es ging, er sagte nicht viel, ich schnappte das 2. Paar und ging. Unfassbar, hat der Verkäufer kein schlechtes Gewissen? War ich doch bereits einmal zurückgekehrt um meine Mappe zu holen...Tz!

Abends hab ich gekocht und dann sind wir ausgegangen. Geplant war ein Clubbesuch, am Donnerstag allerdings nicht umzusetzen. Wir landeten in einer Art Karaokebar und Milguer und ich gaben unser Bestes. Nachts wird es übrigens so kalt, dass das Wasser draußen gefriert. Und tagsüber wird es teilweise nicht genug warm, sodass es auf der Straße bleibt.



Am letzten Tag bin ich zum Ojo del Inca gefahren, einer heißen Quelle in Teichform (25m Durchmesser). Mit mir im Bus war ein paar aus der Schweiz. Ich hatte vor Ort nur eine Stunde Zeit, dann musste ich schon wieder zurück nach Potosí, weil ich mit Milguer und Orlando zum Abschiedsmittagessen verabredet war. Auf dem Weg zurück zur Hauptstraße kamen mir noch zwei knurrende und bellende Hunde in die Quere. Wegen denen musste ich den absoluten Schotterweg mit Dornenbüschen langhangeln. Mit dem Bus wäre ich wohl nicht rechtzeitig angekommen (da kein Fahrplan). Ich hielt also meinen Daumen raus und das erste Auto hielt an und nahm mich mit nach Potosí. So war ich rechtzeitig da.



Der Abschied fiel mir schwer, die zwei Jungs sind mir innerhalb der drei Tage richtig ans Herz gewachsen. Wir haben viel gelacht. Sie haben sich vorbildlich um mich gekümmert, mir die kompletten Mahlzeiten im Restaurant bezahlt und waren sehr interessiert an Deutschland und meinem Leben. Ich hoffe das Sprichwort „man trifft sich immer zwei Mal im Leben“ hat einen Funken Wahrheitsgehalt ;)

Weiter ging es nach Uyuni.

Uyuni und der Wahnsinnstrip


Uyuni gilt als Ausgangspunkt für alle Touren in die Salzwüste und zu den Lagunen. An sich hat die Stadt nichts zu bieten. GAR NICHTS. Keinen Park, kein Café, keine interessanten Punkte. Dafür eine Straße mit mehr als 10 Restaurants, die alle italienisches Essen anbieten... Hier ists kalt. Am Tag 15 Grad, nachts unerträglich. Die erste Nacht (ich kam 20 Uhr in Uyuni an), verbrachte ich im 13-Bett-Hostel. Zum Glück nur mit zwei weiteren Jungs belegt (Chile+Argentinien). Wir schnappten uns den Heizer vom Flur und somit war die Nacht recht erträglich. Den Folgetag habe ich mit ganz viel Langeweile verbracht. Den Markt besucht, Essen gegangen, auf einer Parkbank rumgehangen. Dann habe ich noch 10 verschiedene Reiseagenturen vergleichen und schließlich eine Tour für den Folgetag gebucht (Gesamtkosten 750B, knapp 80 Eus für 3 Tage komplett).

Danach wollte ich Internet benutzen, bin in ein Restaurant. Dort waren nur drei Kinder vor Ort am arbeiten (nebenbei haben sie Hausaufgaben erledigt). Leider wussten sie nicht das Passwort vom Wifi, aber angeblich sollte in einer Stunde jemand kommen, der es wüsste. Dem war aber nicht so. Auf der Suche nach anderem Wifi habe ich dann jemanden getroffen, den ich in Samaipata kennengelernt hatte. Mit dessen Kumpel war ich für den Abend verabredet. Ich holte ihm vom Hotel ab und nutzte dort gleich einmal das Internet.

Da es in Uyuni auch nachts nichts zu tun gibt und es zudem schweinekalt ist, deckten wir uns mit Cola und Rum ein und hatten einen kleinen Zimmerumtrunk :) Dann ließ es sich auch besser schlafen.

Am Folgetag ging es 10.30 Uhr los. Beziehungsweise war ich um diese Uhrzeit am Büro, aber es waren keine anderen Touristen da. Sollte es wieder eine Privattour werden? Nee, um 11 Uhr kam ein
coole Truppe!
Auto, das bereits bis auf einen Platz voll belegt war. Man hielt mir den mittleren Platz der mittleren Reihe frei. Ich war ganz zufrieden mit der Auswahl, da ich so eine weite Umsicht hatte. Zu meiner Reisegruppe für die nächsten drei Tage gehörten:
Nicki aus Bulgarien mit seiner Freundin Daniela aus Angola
Pompeja und Erica aus Bolivien, Schwestern und Gabriel, Pompejas Freund aus Brasilien.
Mit mir (ich die jüngste in der Gruppe) sechs Personen plus Fahrer. Der sprach nur spanisch, dafür aber deutlich und langsam.

Der erste Stopp war der Eisenbahnfriedhof nahe Uyuni. Ganz nett aber mich hat es nicht geflasht. Waren einfach schon zu viele Touris da, wie es auch so oft an den Tagen danach sein sollte.
Vor Ort habe ich übrigens festgestellt, dass mein Reisepass nicht an der vorhergesehen Stelle war und mein Adrenalinspiegel schoss in die Höhe. Ich lief auf dem Gelände herum, aber nichts. Ich teilte es meiner Gruppe mit und wir fuhren zurück zum Hotel (dort musste ich den für das Checkin vorzeigen). Aber dort keine Spur. Wir machten einen Stopp, um Schlafsäcke einzuladen. Da habe ich meinen großen Rucksack durchwühlt (obwohl ich mir sicher war, ihn dort nicht zu finden), und siehe da, ich hatte den Pass automatisch mit Portemonnaie und Kamera in meine Ausgehtasche vom Vorabend gesteckt und nicht wieder herausgenommen. Tausend Steine sind mir vom Herzen gefallen und jetzt konnte die Tour mit guter Laune losgehen.

Zweiter Stopp: Salzwüste Uyuni

Mit ihrer Größe von 10.000 Kilometern und eine Ausdehnung von 580 km N->S und 200km W->O hat man schon das Glück, nicht immer auf andere Touristen zu treffen (ich hatte unseren Guide gefragt, der meinte, dass im Gebiet jeden Tag 500 Touris rumcruisn). Die ersten Anlaufstellen waren für alle gleich: traditionelles Dorf, wo nur Souvenirs verkauft worden, Sandhaufen in Salzwüste, ein ehemaliges Salzhotel und dann haben wir uns dafür entschieden, unser Mittagessen nicht im Salzhotel sondern in der Wüste selbst einzunehmen. Richtige Wahl, denn hier waren wir komplett allein.

Salzmann selbst gebaut

Das Essen war natürlich kalt, geschmeckt hats dennoch (Steak mit Gemüse und Quinua, Nachspeise eine Banane). Wir machten noch tolle Bilder und dann ging es weiter zu einer „Insel“. Hier befinden sich ganz viele Kakteen und der Eintritt kostet 30B (3 Euro-meiner Meinung nach total ungerechtfertigt). Was gab es zu sehen? Kakteen. Viele. Und eine tolle Umsicht auf die Wüste.
Das war auch schon der letzte Stopp bevor es nach zwei Stunden Fahrt zu unserer ersten Unterkunft ging: ein Salzhotel.






...auch die Wände
alles Salz!
Dort wartete bereits eine andere Gruppe (immer sechs Mann für
einen Jeep), das Hotel hatte Platz für 4 Gruppen (und so viele waren es am Ende auch). Ich war heilfroh, einen Schlafsack erhalten zu haben, denn bereits bei der Ankunft 19 Uhr war es bitterkalt. Heizungen gab es nicht, Elektrizität nur bis 21 Uhr. Fließend Wasser an diesem Abend auch nicht (ja, widerlich). Nach dem Abendessen (Suppe, ein Teil vom Huhn mit Matsch-Pommes und 3 Scheiben Tomate - dafür warm, Nachspeise: Dosenpfirsich) ging unsere Gruppe ziemlich bald ins Bett. Eine andere Gruppe becherte noch fleißig mehrere Stunden. Wir schliefen auf einer Höhe von ca. 3650m und ab und an blieb mir die Luft weg.



Frühstück 7 Uhr: Brötchen, Rührei, Marmelade, Butter, Dulce de Leche (Karamellcreme), Kaffee,
Tee, Saft. Im Anschluss ging es zu einem Aussichtspunkt für einen Vulkan (5850m). Weiter ging es zur ersten Lagune und wir hatten das Glück, eins der ersten Autos zu sein, weshalb es mir gelang, Fotos auch ohne Menschen zu schießen.


Pinguine! ;)

Um nahe an die Flamingos heranzukommen, musste man zum Teil gefrorenes Eis überwinden. Daniela ist das leider nicht geglückt und sie stapfte mit einem Fuß komplett in Matsch/Schlick. Deshalb musste sie die nächsten zwei Tage mit Flip Flops und Socken herumlaufen.


Lagunenhopping
Die Tour führte uns zu weiteren Lagunen. An der zweiten stellte Pompeja fest, dass sie ihr IPhone irgendwo verloren hatte. Ist leider bis zum Ende der Tour nicht wieder aufgetaucht.
An der 2. Lagune (hier leben die meisten Flamingos im Winter) hatten wir Mittagessen (paniertes
Hähnchen mit Nudeln und Gemüse - eiskalt, Nachtisch eine Mandarine - mediumkalt).
Es folgten zwei weitere Lagunen und ein Aussichtspunkt zu einem Berg. In 4800 Metern Höhe
machten wir ein paar Fotos und zogen weiter zu einer Steinsformation (Ähnlichkeit mit einem Baum). Hier ballerte die Sonne recht doll und ich hab mir einen leichten Sonnenbrand im Gesicht eingefangen (der Rest des Körpers war wegen der Kälte vermummt).

kein Wunder, warum es hier so viele davon gibt...



Suchbild

Die letzte Lagune des Tages war eine der schönsten: Die Laguna Colorado. Auch hier leben Flamingos. Sie ist Teil des Nationslparks, für den man 150B (mehr als 15 Eus) bezahlen muss. Leider blieben wir keine halbe Stunde, dann sind wir schon wieder im Hotel eingekehrt. Es war 17.30 Uhr und wir fragten uns, was das soll. Wir hätten lieber mehr Zeit an den Orten verbracht. Denn von den gefahrenen 9 ½ Stunden verbrachten wir vielleicht zwei bis drei (inkl. Mittagessen) an den Plätzen. Das war recht hektisch immer. Keine Zeit zum Genießen!





Wir fanden uns mit unserem Schicksal ab, tranken Tee und aßen Plätzchen, liefen eine kurze Runde um die Hotelstadt und vertrieben uns dann die Zeit bis zum Abendessen mit Uno-Spielen und nach der Dunkelheit mit Sternengucken. Die Gruppe neben uns (die gleiche vom Vortag) bevorzugte Trinkspiele.
Abendessen: Suppe, Spaghetti mit Gemüse, Wein (dafür keine
andere nicht alkoholische Variante). Gegen neun waren wir alle bereits recht müde, da der Tag geschlaucht hatte. Zudem sollte es am nächsten Morgen 5 Uhr Frühstück geben. Grund genug, ins Bett zu gehen. Das sah die Trinkergruppe nicht so. Leider lag der Aufenthaltsraum genau vor den Schlafzimmern. In dieser Unterkunft teilten sich alle Gruppen ein Raum (6 Betten). So wurden wir bis 1 Uhr nachts wachgehalten. Fließend kaltes Wasser war übrigens vorhanden, aber keine Duschen (bei den Temperaturen würde sich auch keiner reinwagen).

5 Uhr klingelte unser Wecker, das Essen (Eierkuchen, der am Abend zuvor zubereitet wurde, Müsli und Jogurt, Tee, Kaffee, Kakao, Marmelade, Dulce de Leche, Zucker) stand bereits auf dem Tisch. Teller gab es im Übrigen nicht, die Panckes mussten von der Hand gegessen werden.
5.45 Uhr verließen wir das Hotel und keiner traute sich, sich zu bewegen. Wir saßen alle stocksteif im Auto und hoffen auf den baldigen Sonnenaufgang. Auf dem Weg dahin überquerten wir den höchsten Punkt unserer Tour (genaue Zahl vergessen, knappe 5000m?).



 Noch vor dem Sonnenaufgang kamen wir bei den Geysieren an. Vor uns waren leider schon eine Menge anderer Personen da. So musste man sich für ein Bild mit dem größten und lautesten anstellen. Wir liefen durch die dampfenden Felder und unser Fahrer, der gleichzeitig unser Guide war, erklärte uns ein paar Dinge. An diesem Ort kann es nachts bis zu -40 Grad werden. An diesem Morgen waren es auch Minusgrade.
 



Aber dann war es endlich soweit: Sonne!



Der letzte gemeinsame Haltepunkt waren die heißen Quellen. Das Wasser soll um die 35-40 Grad
haben, Außentemperatur trotz Sonne Minusgrade. Ich war noch am Überlegen, ob ich es wagen solle oder nicht, da sagte unser Fahrer ich sollte das Auto wechseln. Ich war die einzige aus unserer Gruppe, die weiter nach Chile wollte. Die anderen sind nach Uyuni zurückgekehrt.
So musste ich mein Gepäck in einen anderen Jeep bringen. Soweit nicht schlimm, wenn dieser Jeep nicht schon abfahrbereit gewesen wäre. Keine Zeit für ein Bad :( Und ein Abschied von dem Rest der Gruppe :(

Im neuen Auto saß ein Italiener und einer 4-köpfige Familie aus der Nähe von Dresden. Wir hielten
noch genau einmal an, um von einer viel zu entfernten Stelle die Laguna Verde zu sehen (man hat sie am Ende von dort nicht gesehen), um dann zur Grenze zu fahren. Dort warteten wir 30 Minuten, bevor was passierte. Dieser Tag war am sinnlosesten und ich habe mich sehr darüber geärgert. Mit dem Ausreisestempel im Pass warteten wir erneut im Auto (draußen zu kalt). Dann kam ein Shuttlebus nach Chile, es gab Frühstück zwischen den Autos und nach einem hin und her und Ausfüllen der Einreisekarte für Chile ging es dann endlich 10.30 Uhr nach San Pedro....

Die ersten Eindrücke waren nicht die besten...Fortsetzung folgt!

Eure Bolivien vermissende Caro

Hier noch ein paar Impressionen der 3-Tagstour







Allgemeines Bolivien: 
 
-Sprit kostet keine 40 Euro-Cent/Liter
-in einer der wärmsten Städte des Landes (Santa Cruz) gibt es Solarien
-Autowaschen beim Parken
-statt Wechselgeld 2 Bonbons
-Eintritt Kino 2-3 Eus
-Durchschnittsgehalt: 1000-1200 B (100-120 Euro), die Miete vom Host in Sucre lag mit 1200 B schon im hohen Segment

Was mir an Bolivien besonders gefallen hat:

-die Natur
-das Preisniveau
-abwechslungsreiche Plätze (Metropolen, abgelegene Dörfer, Wüsten, Bergbaustädte)
-die meist super netten Bolivianer (Cholitas ausgenommen)
-die fabelhaften Menschen, die ich kennenlernen durfte (auch Nicht-Bolivianer)
-die Einfachheit des Reisens (überall fährt ein Bus hin)
-Traditionen, Feste und Kultur

Was ich nicht vermissen werde:
-die Kälte
-gewisse Speisen
-langsames oder nicht vorhandenes Internet

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