Erster Halt: Copacabana
Hach ich bin jetzt schon verliebt und
da bin ich noch keine zwei Wochen hier. Es fing an am Titicaca-See.
Noch nie habe ich ein so dunkles, blaues Wasser in einem See gesehen.
Mit dem Bus kam ich früh morgens in Copacabana an. Den Namen
verdankt der Ort der Form seines Strandes, die der der
brasilianischen Verwandten ähnelt.
Jedenfalls an einem Kiosk mit sinkendem
Adrenalinpegel unterhielten wir uns mit einem Einheimischen und
Daniel umarmte ihn und sang Siegeslieder. Der fand uns wohl so nett,
dass er hineinging und eine Flasche Wasser kaufte, die er uns im
Anschluss schenkte: „Welcome to Copacabana“. Welch netter
Einstieg.
Ich hatte mir am Folgetag noch das
langweilige Spiel Holland-Argentinien mit der Vortragsgruppe
angeschaut, Daniel war bereits auf die Isla del Sol gefahren. Zuvor
bin ich aber noch den Berg, den alle Pilger an der Copa erklimmen, um
eine Heilige zu sehen, hochgegangen. Die Aussicht war unbeschreiblich
schön, der Aufstieg unbeschreiblich anstrengend (Höhenluft ließ
mich japsen).
von oben |
von unten |
Der Titicaca-See ist der höchstgelegenste schiffbare
See der Welt. Er liegt auf einer Höhe von 3810 Meter und ist einfach
rieeesig (mehr als 8000qm). Eine Hälfte liegt auf peruanischer, eine
auf bolivianischer Seite. Die Peruaner spaßen immer: „Titi=Peru,
Caca=Bolivien“ (rührt von der Kartenbeschriftung). Hier muss man
auf jeden Fall jeden Tag Fisch essen, der frisch aus dem See kommt
und unglaublich billig ist (ganzer Fisch mit Beilagen 2,50 Euro)!
Trucha diavolo |
Am nächsten Tag wollte auch ich die
Sonneninsel besichtigen und dort eine Nacht verbringen.
In der Mythologie der Inka soll der
Sonnengott seine Kinder auf einem Felsen der Isla del Sol zur Erde
gelassen haben. Dies gilt als Geburtsort der Sonne.
Ich hatte mich mit Daniel dort
verabredet und habe die Fußballschau-Gruppe vom Vortag auf dem Boot
getroffen. Die Fahrt in den Norden der Insel dauerte gute zwei
Stunden. Von dort aus sind wir dann Richtung Süden herunter
gelaufen. Da gibt es zwei Wege: einen direkten, dessen Nutzung nichts
kostet und einen, der etwas umständlicher ist und an Ruinen, einem
„heiligen Stein“ und einem Museum vorbeiführt. Für dessen
Nutzung ist aber ein Ticket nötig. Wir haben instinktiv den
„richtigen“ Weg gewählt und unterwegs Daniel getroffen, der uns
über die Wegesverhältnisse aufgeklärt hat.
Der Weg von Nord nach Süd sollte
eigentlich nur 1 ½ bis zwei Stunden dauern. Er war auch nicht soo
herausfordernd (gut es ging ein paar Mal hoch und runter und bei der
Höhe ist das nicht zu unterschätzen). Und eigentlich sollte man den
Weg nicht verfehlen können. Eigentlich. Aber wir haben es geschafft,
uns zu „verlaufen“. Zwischendurch fragte uns ein Mädchen am
Wegesrand ganz gezielt nach der Cola und/oder Banane, die Nina in der
Seitentasche ihres Rucksacks hatte. Und Nina gab ihr die Banane auch.
„Die kriegt doch hier sonst nie eine Banane auf der Insel“,
worauf wir nur antworteten, dass das Mädchen mit ihrer Abgebrühtheit
das sicher 10 Mal am Tag macht und ihre Mutter sicher die Verkäuferin
der Banane im Norden der Insel sei. Danach kam Nina ins Grübeln. Und
nach einer Aufforderung bedankte sich das Mädchen dann auch.
Der Umweg brachte uns schließlich über
einen anderen Weg ins Dorf Yumani als man eigentlich hineinfindet.
Das wiederum kam mir zugute, denn ich fand unterwegs eine Unterkunft,
die augenscheinlich erst noch im Aufbau und noch nicht volle
Touristen war. Der unschlagbare Preis für einen Euro/Nacht
überzeugte mich recht schnell. Das Zimmer war super gelegen mit
einem wunderschönen Blick auf den See. Laut der Aussage der Kinder,
die dort wohnten sollte es auch warmes Wasser geben...
Yumani |
Wir aßen zu Mittag auf der anderen
Seite des Dorfes, der Blick war ebenfalls unsagbar schön. Nina, die
gerade erst eine Woche unterwegs war, wiederholte den ganzen Weg:
„Ach ist das schön hier!“. Und ja, sie hat ja Recht. Ich war
dennoch etwas neidisch auf ihre Begeisterungsfähigkeit, die mir nach
sieben Monaten Reisen etwas verloren gegangen ist bzw. die eine
gewisse Sättigung erreicht hat. Daniel gesellte sich zufällig zu
uns.
Mahlzeit |
Nachdem die Fußball-Truppe die Insel
verlassen hatte, haben Daniel und ich im Garten seines Hostels
gechillt, sind einen Kaffee trinken gegangen und haben den
Sonnenuntergang gesehen. Dabei hatten wir eine Unterhaltung mit zwei
sehr liebenswürdigen Kindern. Leider endete diese damit, dass uns
die Kleinen mit bereits schwarzen Flecken auf ihren Milchzähnen erst
nach Süßem und dann nach Geld gefragt haben...Wen kann man dafür
beschuldigen? Die Eltern, die die Kinder dazu viell. anstacheln?
Touristen, die bereits Dinge gegeben haben oder die Süßwarenindustrie
selbst? Von uns haben sie jedenfalls nichts bekommen (es gibt auch
keinen Zahnarzt auf der Insel!)...
Schwer, nein zu sagen.. |
Nach dem Abendessen bin ich noch mit zu
Daniels Hostel und habe mir dort die Zähne geputzt. Ich war mir
nicht sicher, ob es in meiner Unterkunft schon Elektrizität gab
(später fand ich sogar Licht in meinem Zimmer). Der Vollmond wies
mir den Weg.
Ich hatte mich entschlossen, den
Sonnenaufgang sehen zu wollen (ist ja schließlich der Geburtsort der
Sonne!). Zu meiner Freude musste ich dafür nicht einmal aus meinem
Bett aussteigen (was ich für die Fotos dann aber doch getan habe).
Aussicht von meinem Budget-Zimmer |
Anschließend wollte ich duschen und
stellte fest, dass es keinen Drehregler für die Dusche gab. Ergo:
kein Wasser. Und auch die Toilette funktionierte nur mit manueller
Spülung. Für einen Euro (im Vergleich: Daniel zahle drei), war das
aber vollkommen ok und da ich eh mit Daniel zum Frühstück in seinem
Hostel verabredet war, duschte ich dort noch fix.
Ich hatte im Kiosk ofenfrische Brötchen
geholt und eine Art bolivianisches Nutella. Dies war leider nicht so
geschmackvoll und auch nur in Bröckelstückchen auf dem Brötchen zu
verteilen. Aber es war trotzdem ein Genuss :)
Im Anschluss fuhren wir wieder nach
Copacabana (1 ½ Stunden) und kurze Zeit zusammen im Minivan nach La
Paz (ca. 3 Stunden).
La Paz- Oh mein Gott!
Aus dem Bus heraus |
Der erste Eindruck, als wir am Rande
der kegelförmig nach unten verlaufenden Metropole La Paz angekommen
waren, war überwältigend. Aber eher im negativen Sinne. Ein
chaotischer Verkehr, eine ärmlich erscheinende Gegend und Abgase
überall. Zum Glück befanden wir uns erst in El Alto, einem
eigenständigen Bezirk nah zu La Paz. Hier wohnt die ärmere
Bevölkerung. Denn für La Paz gilt: je reicher die Person, desto
tiefer gelegen wohnt sie. Denn je tiefer man wohnt. Desto wärmer ist
es und desto einfacher ist es (weniger Höhenluft). La Paz erhebt
sich bis auf Höhen von knapp über 4000 Meter.
Wir wurden am Friedhof herausgelassen.
Daniel lief Richtung seines Hostels, ich nahm einen Bus zu meinem
Couchsurfing-Host. Seine Putzfrau hat mich hereingelassen. Noah
selbst (Fotojournalist aus den USA, lebt seit 10 Jahren in Bolivien)
kam erst 21 Uhr. Dafür hatte ich aber Zugang zum super schnellen
Internet und konnte ein paar Dinge erledigen. Als Noah ankam sind wir
dann noch zusammen zu einer Café-Eröffnung gegangen, bei der es
Live-Musik und Schnaps und Kaffee gab. Im Anschluss sind wir dann
alle noch auf eine WG-Party gefahren, die aber recht lahm war,
weshalb wir halb zwei gegangen sind (wir wurden auch aufgefordert zu
gehen, da ein Teil der Partycrew feiern gehen wollte).
Ach und alle Insassen (meist nur
„harmlose Delikte“ wie Raub, Drogen, Korruption) müssen für die
Unterkunft bezahlen. Das reicht von wenig Bolivianos für eine
Gemeinschaftsunterkunft bis hin zu Deluxe-Unterkünften mit
Flatscreen und Internetzugang. Geld kann man sich durch Jobs im Knast
verdienen. Wer kein Geld hat ist sogar im Knast obdachlos und muss
zb. unter einer Treppe schlafen und sich nachts den Arsch abfrieren.
Insassen können Zellen sogar besitzen und dann untervermieten. Ich
hätt ja schon gern einmal einen Blick hineingeworfen...
Die Tour führte u.a. weiter zum
Hexenmarkt, auf dem vor allem die toten Lamaföten auffällig waren.
Diese werden u.a. als Glücksbringer für den Hausbau benutzt.
Entweder werden sie mit anderen Dingen verbrannt oder begraben. Hier
noch eine Gruselstory zum Thema:
Vor nicht allzu vielen Jahren sollen
wohl noch betrunkene Obdachlose unter einem Vorwand gelockt, betäubt
und bei lebendigem Leib im Fundament eines zu errichtenden Gebäudes
einbetoniert worden sein. Das rührt daher, dass man der Pacha Mama,
der Mutter Erde, Opfer bringt und alles mit ihr teilt. Je größer
das Gebäude (wie eine Shoppingmall), desto mehr Menschen konnten
dran glauben. Alles passiert im Geheimen nachts. Darauf aufmerksam
wurde man, als nach Umbauarbeiten menschliche Reste im Boden gefunden
worden waren. An diesem Punkt der Führung waren alle ca. 20
Beteiligten auf einen Schlag ruhig ;)
Heutzutage soll das angeblich nicht
mehr zelebriert werden, aber die Einheimischen verschütten immer
noch ein Teil ihres Alkohols, wenn sie trinken oder verbrennen
Zucker, weil Pacha Mama Süßes mag.
Die Führung dauerte 3 Stunden, ein
Teil der vielleicht 40 Beteiligten am Anfang ging auf dem Markt
verloren (bedeutet im Umkehrschluss weniger Trinkgeld für die zwei
Mädels). Ich hatte mich für den Nachmittag noch mit Noah an der
Seilbahn verabredet, die erst seit einem Monat in Betrieb war. Noah
kam aber nicht. Dafür war Daniel pünktlich.
Durch die Bahn sollen die Einwohner
oberhalb von La Paz schneller einen Zugang zur Stadt und wieder
heraus haben. Aktuell ist die Bahn aber so beliebt, dass es durch die
Anstehzeiten genauso lang wie mit einem Bus dauert (und noch etwas
teuer ist). 100 Gondeln hat die erste Strecke. Zwei weitere Strecken
sind im Bau. 30 Cent kostet eine Fahrt, über die Hinterhöfe und
Seitenstraßen der Stadt, ebenso wie über den riesigen Friedhof.
Sehr beeindruckend!
Der Daniel und ich |
Friedhof von oben |
Wir sind danach zeitig auseinander,
weil wir fit für Sonntag, dem Tag der Tage sein wollten.
Noah entschuldigte sich, als ich
heimkam. Wir verbrachten den Abend jeder für sich vor dem Laptop...
Bevor das Spiel 15 Uhr lokaler Zeit
losgehen sollte, entschied ich mich für eine weitere kostenlose
Stadtführung 11 Uhr nach El Alto. Es war Marktzeit und viel los.Diese Führung mit 6 anderen Personen war aber ziemlich öde. Markt, weiterer Hexenmarkt, Aussichtspunkt. That´s it. Ich musste ein bisschen Druck machen um rechtzeitig im dt. Restaurant Reinicke Fuchs zu sein. Im Bus lernte ich Alina kennen, die auch auf dem Weg dahin war. Sie hatte Glück, denn Daniel und ich machten am Vortag bereits eine Reservierung. Als wir ankamen war der Laden brechend voll und Alina gesellte sich mit zu uns.
Die Stimmung war recht amüsant,
hauptsächlich Deutsche, ein paar Bolivianer und Franzosen. Nach dem
Treffer sprang die Masse auf, sang Lieder, jubelte. Auch das lokale
Fernsehen war vor Ort, die nicht allzu viel die 115 Minuten zuvor zu
berichten hatten. Leider blieb aber der Siegeszug durch die Stadt
aus. Ich hatte eigentlich vor, nach dem Spiel noch zum
Cholitas-Wrestling zu fahren. Hier wrestlen jeden Sonntag die
Marktfrauen in ihren Kostümen im Ring (natürlich alles nur Show).
Aber durch die Verlängerung und eines fehlenden Begleiters hatte ich
es dann auch abgehakt. Sehr schade!
We are the champions! |
Nachdem noch ein bisschen die
Berichterstattung nach dem Spiel geschaut wurde, gingen die ersten
und alles zerschlug sich etwas. Daniel, zwei weitere Deutsche und ich
beschlossen dem Loki, bekannt als Party- und Drogenhostel der Stadt,
einen Besuch abzustatten. Die Bar war ganz nett durch die Aussicht,
es gab bereits einige Alkoholleichen aber auch hier suchten wir
vergeblich nach Fanmeile und Co.
So sind wir gegen halb elf auseinander
gegangen. Daniel blieb in La Paz, für mich war es wieder Zeit,
weiterzuziehen.
Coroico und der ewige Frühling
Coroico- bekannt als Ort des ewigen
Frühlings (da auf nur 1700m gelegen) liegt ca. 2 Autostunden von La
Paz entfernt und ist Zufluchtsort der La Paz´er wenns ihnen zu kalt
wird. Auf der Strecke La Paz-Coroico befindet sich auch der als
„gefährlichste Straße der Welt“ geltende Weg. Nur drei Meter
breit, keine Befestigung an der Seite, viele Kurven, steiler Abgang
an der Seite. Seit 2006 gibt es eine Umgehungsstraße, die jetzt vom
öffentlichen Verkehr benutzt wird. Cleverere Tourismusleute haben
darauf hin begonnen, Fahrradtouren entlang des camino a la muerte
anzubieten. Fängt bei ca. 30 Euro für den Verleih+Transport an bis
hin zu 85Dollar. Dauert ca. einen halben Tag. Hatte ich kurz überlegt
aber dann für nicht lohnenswert empfunden.
Ich hatte die Straße von der
Umgehungsstraße aus sehen können. Die Sicht ist die gleiche und auf
der Strecke selbst hat man auch nicht viel Gelegenheit für Stopps
etc, da man immer in der Gruppe unterwegs ist. Soll auch recht
anstrengend sein (da schlechter Weg). Ich glaub, ich hab nix
verpasst. Und ihr müsst euch keine Sorgen machen ;)
camino de la muerte |
Nach einer ausgiebigen Unterkunftssuche
(nur ein Hostel hatte einen akzeptablen Preis von 50 Bolivianos=5
Euro/Nacht mit Internet) schaute ich mich im Dorf um und lernte
Rolando kennen. Der arbeitet im Touristenbüro und als er erfuhr,
dass ich Journalistik studiert habe, lud er mich gleich zu seiner
Radioshow am Folgetag als Interviewgast ein. Er moderiert drei Mal
pro Woche für eine Stunde eine Show. Ich machte ihm klar, dass mein
Spanisch dafür nicht ausreichen sei. Aber er meinte, ich könne auf
Englisch antworten. Nun gut, neugierig war ich genug.
Ich aß für 12 Bolivianos eine Suppe
und Fleisch mit Reis und ging dann zurück ins Hostel. Meine
Zimmernachbarin war Maryline aus Frankreich, kann aber auch deutsch
reden. Wir quatschten noch eine Weile und gingen dann zu Bett.
Am nächsten Tag bestiegen wir beide
den Uchumachi, den Hausberg des Ortes. Auf seinem höchsten Punkt war
er 2400 (oder 2700?) Meter hoch, der Aufstieg war etwas beschwerlich
weil die Sonne geknallt hat. Mit ausgiebigen Pausen haben wir 2 ½
Stunden gebraucht. Leider mussten wir erkennen, dass wir auf dem
Gipfel keinen 360-Grad-Blick hatten, sondern dass eine Seite vom
Gestrüpp versperrt war. Naja, dafür hatten wir mal wieder etwas
Bewegung. Hier oben registrierte ich auch die nervigen wie
Obstfliegen aussehenden Fliegen, die an unser Blut wollten. Den Biss
merkt man selbst nicht zum Zeitpunkt des Bisses. Erst einen Tag
später, wenn die Stelle anfängt wie ein Mückenstich zu jucken.
Scheiß Viecher! Zum Glück lassen die einen nachts in Ruhe.
Maryline |
Coroico |
Später am Tag war ich noch mit Rolando
verabredet. In der Radiostation sah es für einen lokalen Radiosender
mit vielleicht 2000 Zuhörern recht professionell aus. Da Rolando mir
die Fragen auf Spanisch stellte, übersetzte mir der andere
Mitarbeiter diese um danach wiederum meine englischen Aussagen ins
Spanische zu übersetzen. Die Sendung wurde aufgezeichnet. Leider
gibt es keine Online-Version dazu. Um es kurz zu machen: ich wurde
mehr oder weniger nach meiner Reise gefragt, wie ich Bolivien und
Coroico finde und dass wir am Abend alle zum Feiern zusammenkommen
sollten.
Denn La Paz wurde am 15. Juli 205 Jahre
alt. Und Coroico zählt zu diesem Department. Und deshalb fand hier
auch eine Feierei statt. Umzüge, Tänze, Klamauk. Fand ich super,
weil man in diesem Dorf nicht viel machen kann. So war das eine
gelungene Abwechslung. Eigentlich wollte ich ja meine Hausarbeit hier
beenden, aber das Internet ist zu langsam, um Videos anzuschauen und
die Feierei erschien mir wichtiger ;)
Am Abend schenkte man zudem noch warme
Milch mit Schuss aus. Das war echt eine Wohltat! Am Folgetag war ich
mit Rolando zum Wandern verabredet. Der erschien aber einfach nicht.
So schaute ich mir erneut das Programm des Festivals an, dass
eigentlich exakt dem des Vortages entsprach..
Hier noch die kleinen negativen
Seiten des Ortes, die den Aufenthalt zuM Ende hin etwas trübten:
->Ich hatte mir in La Paz extra eine
Art Nutella-Ersatz ( Schoko Mac von Schwartau für über drei Euro)
gekauft, um es mir in Coroico gutgehen zu lassen. Nur leider gibt es
im ganzen Ort anscheinend nicht einen Bäcker. Die Brötchen, die ich
am ersten Tag kaufte, waren bereits trocken (obwohl mir die
Verkäuferin zusicherte, die seien frisch). Doch am Tag danach waren
sie noch trockener (waren anscheinend von der gleichen Tüte). Am
dritten Morgen empfand ich es regelrecht als eine Vergeudung des
Brotaufstrichs, da die Brötchen so derart trocken waren, dass sie
man sie als Wurfobjekt hätte verwenden können. Der Hunger hat´s
reingetrieben, aber ich freue mich auf frische Backwaren (sogar auf
der Isla war´s möglich, wieso dann nicht hier? Tollen Rührkuchen
können die schließlich auch backen!).
->Nachdem ich 11 Uhr das Zimmer im
Hostel Jamachi verlassen musste, hatte ich auch keinen Internetzugang
mehr. Ich wunderte mich und glaube schon fast wieder an eine Macke
des Netbooks (was seitdem ich hier bin Probleme mit den Lautsprechern
macht), bis mir die Besitzerin auf meine Nachfrage hin mitteilte,
dass ich ab jetzt Geld für die Nutzung zahlen müsste, da ich
bereits ausgecheckt habe.
->Danach war ich im Comedor Mittag
essen. Dachte, ich würde Fisch bestellen, bekam Leber. Versuchte,
diese zu essen, ging gar nicht. Wollte das Essen vorher schon
tauschen, ging nicht. Nut Fisch nachbestellen ging auch nicht, ich
hätte noch einmal ein komplettes Menü mit Suppe und Beilage ordern
müssen. Das sah ich als Verschwendung, sowohl vom Essen als auch vom
Geld, weil ich das nie geschafft hätte zu essen. So aß ich nach der
obligatorischen Suppe dann grummelig den trockenen Reis mit etwas
grünem Salat und packte die Leber ein. Sollten wenigstens die
Straßenhunde einen Vorteil dieser Logik haben. Merke: Bestelle
vielleicht nicht immer etwas vom Menü, wenn du die Übersetzung
nicht kennst ;)
Jetzt freue ich mich auf Cochabamba, wo
ich bei einem über 60 Jahre altem Ehepaar surfen werde.
Hoffentlich mit schnellem
Internet für eine schnelle Beendigung meiner Hausarbeit...
Allgemeine Feststellungen Bolivien:
-die Männer tragen keine Bärte
-die Frauen sind recht kurvig, für die
sogenannten Chulitas (Marktfrauen) gilt es als Schönheitsideal
breite Hüften zu haben, was als gebärfreudig gilt.
-Gold auf und um die Zähne bedeutet
Wohlstand (so zeigen es auch die Chulitas)
-anhand meinen Beobachtungen habe ich
festgestellt, dass Ausländer in sogenannten Comedoren (Plätze mit
lokaler Küche für wenig Geld) weniger Essen erhalten. Die
Einheimischen bekommen Massen an Reis, hingegen Gringos eine normale
Portion. Muss wohl von den Erfahrungswerten her stammmen.
-wer nicht wählen geht, erhält nicht
wie in Peru eine Geldstrafe. Er erhält vielmehr nicht Zugang zu
wichtigen Dingen wie die Eröffnung eines eigenen Kontos. Clever.
-Temperatur La Paz 17.7. 21:45 Uhr: 4
Grad. Ich will Sommer.
Naumburg 18.07.2014 22.10 Uhr 27°C. Ich will Abkühlung ;o)
AntwortenLöschenlg maik