Meine inländische Reise begann quasi
am 27.12.. Einen Tag zuvor ist Klaus (der Journalist, der wie es sich
raus stellte primär bei VW in einer hohen Position arbeitet und nur
nebenbei schreibt und fotografiert) in Paro angekommen. Am 27. stand
die erste Sightseeingtour in Paro selbst auf dem Plan und ich durfte
daran teilnehmen. Wir starteten im Dzong, gefolgt vom Museum, einer
Stupa, einem Kloster und am Nachmittag die „Innenstadt“. Ich
hätte schon im Hotel schlafen können. Aber am Folgetag habe ich mit
ein der Mädels ein „Hot Stone Bath“ gemacht, weshalb ich in
unserem Haus schlief. Ich hatte mir das in etwa so vorgestellt: wir
alle sitzen gemütlich in einer großen Runde in einem mit heißem
Wasser gefüllten Becken und schnattern und entspannen. Die Realität
sah folgendermaßen aus:
Becken unter der Holzhütte |
Steine im Feuer heißmachen |
genießen :) |
Ein „Becken“ in Erde mit Holzverschlag
ringsum. In der Wanne hat immer nur eine Person Platz (Größe: ca.
80cm breit und so lang, dass man sitzend die Beine ausstrecken
konnte). Ich hatte die Ehre, als Erste ins Wasser zu dürfen. Dieses
wird durch Gesteinsbrocken erhitzt, die zuvor im offenen Feuer heiß
gemacht werden (ergo: Asche im Wasser+am Körper). Die Wanne ist also
zur Hälfte mit glühend heißen Steinen befüllt. Als ich ins Wasser
sollte, war die Oberfläche so derartig heiß, dann ich nicht einmal
meine Hände für längere Zeit drinnen lassen konnte. Die Mädels
meinten natürlich, dass das Wasser perfekt so wäre, ich musste aber
vom Bachzulauf eiskaltes Wasser untermischen. Das Ganze hat seine
Zeit gedauert (Wasser war ja brennend heiß). Irgendwann meinten die
Mädchen, dass ich jetzt reingehen sollte, denn wenn das Wasser zu
lauwarm wird, bekäme ich Bauchschmerzen. Hmm, also gut. Erstes Bein
rein, ein leichter Aufschrei zur Kompensation der enormen Hitze an
meinem Körper. Zweites, auf die Lippe gebissen, will mich ja nicht
blamieren. Dann nach und nach eingetaucht. Durchatmen. Anfangen zu
schwitzen. Trotz einer Umgebungstemperatur von ca. 12 Grad und einem
Windchen ab und an habe ich geschwitzt. Das Aus-dem-Wasser-Strecken
diverser Gliedmaßen verschaffte mir ein wenig Abkühlung. Und ich
fing an, zu genießen.
Man reichte mir Tee und Kekse und ich
ließ es mir gutgehen. Eine dreiviertel Stunde verging im Nu bis ich
von mir aus hinausstieg, da die anderen ja auch noch hinein wollten.
Als so gut wie jeder drinnen war hatten wir noch unser vorgekochtes
Mittagessen gegessen. Schön im Picknick-Style mit Blick auf die
Berge. Den kalten Wind verschweige ich lieber ;)
Mahlzeit |
Nach dem Baden bin ich zu Dorji und
Beate, denn am Abend wollten wir zusammen mit Klaus Abendbrot essen.
Ich kümmerte mich um den Lachs. Das Hausmädchen hatte Baguetteteig
vorbereitet und so gab es am Abend dann Lachs in Zwiebel-Sahne-Soße
mit Kartoffeln, Nudeln und frisch gebackenem Baguette. Geschmacklich
mindestens genauso toll wie unser Weihnachtsessen.
Diese Nacht durfte ich im Nak Sel-Hotel
in Paro übernachten. Mich erwartete ein von der Fußbodenheizung
erwärmtes Zimmer (gut doppelt so groß wie mein Zimmer @ home) sowie
eine Badewanne. Ich schlief himmlisch.
29.Dezember – Start der Tour
im Kloster |
Mönche beim Gebet |
In der Papierfabrik |
Silvester – Bhutaner feiern auch
Silvester verbrachten wir
in einem Hotel hoch oben auf einem Pass mit Blick auf das
Himalaya-Gebirge.
Da im Hotel aber nichts großartig ging, sind Klaus
und ich abends dank unseres Fahrer zurück nach Thimphu gefahren und
haben diverse Bars abgecheckt. In der besten sind wir dann zum
Schluss
Die Bar |
Wir mit dem Besitzer "S-T" |
geblieben. Es liefen moderne Lieder vom Laptop (natürlich
die Atzen-Discopogo dabei). Der Besitzer ist in meinem Alter und war
schon gut betüdelt (wir hatten ihn einen Tag zuvor etwas
kennengelernt, als wir uns nach einer geeigneten Location umsahen).
Mit Klaus und mir nur einheimische Jugendliche und zwei junge Touris
aus Bangladesch in dem Schuppen. Laut buddhistischem Glauben gab es für die
Einheimischen eigentlich nichts zu feiern. Aber die Anwesenden waren
wohl anderer Meinung. Wir tranken ein bisschen Alkohol und kamen auch
gleich in Kontakt zu den Bhutanern. Als ich schließlich zum Tanzen
aufgefordert wurde erlosch der letzte Funken Zurückhaltung und auch
Klaus kam mit auf die Tanzfläche (fand ich voll gut!). Wir dancten
also da mitten in der Bar, der Countdown zum Jahreswechsel kam viel
zu spät. Klaus und ich wünschten uns bereits ein frohes Neues und
nach dem Countdown fielen wir uns schließlich auch mit unseren neuen
lokalen Freunden in die Arme. Schon echt witzig gewesen. 00.15 mussten
wir die Sause leider schon verlassen, da wir uns mit unserem Fahrer
verabredet hatten und wir auch den Sonnenaufgang in den Bergen sehen
wollten. Im Hotel angekommen sogen wir noch den Sternenhimmel in uns
ein, der sich in einer Breite und Brillianz präsentierte, so wie ich
ihn in Deutschland noch nicht sah. Wir standen auf der Terrasse; vor
uns, über uns, neben uns und hinter uns Sterne. Klar und vielzählig.
Leider konnte ich diesen Moment nicht mit der Kamera festhalten. Aber
er wird in meinem Gedächtnis bleiben. 1.30 Uhr sind wir ins Bett.
5.20 Uhr klingelte
mein Wecker. Angeblich sollte der Sonnenaufgang 5.30 Uhr losgehen.
Ich schaute aus dem Fenster, immer noch Sterne. Wieder hinlegen,
Wecker auf 10 Min. später gestellt. Gleiches Spiel. Abstand auf 15
Min. erhöht. Immer noch dunkel. 6 Uhr wurde es dann langsam heller.
Ich zog mich an und weckte Klaus. Auf dem Schauplatz vor seinem
Zimmer hatten sich bereits drei Chinesinnen positioniert. Ich
erwartete viel, denn der Sonnenaufgang wurde auch in mehreren Büchern
hoch gelobt. Wir saßen da, froren, warteten, knipsten ein paar
Bilder... Aber so richtig geflasht war ich nicht. 6.45h hatte ich
genug und bin auf mein Zimmer, noch fix 45 Min schlafen bevor ich
mich für´s Frühstück fertigmachte.
Sonnenaufgang |
1. Januar – Besuch in der
ehemaligen Hauptstadt
Dzong |
Badende Mönche |
im Dorf |
Der ganze Weg voller Weihnachtssterne! |
2. Januar – 8
Stunden Autofahrt für eine Enttäuschung
Am
nächsten Morgen stand ein äußerst anstrengender Tagesausflug an.
Auf dem Plan standen ein Kloster und eine heiße Quelle in Gasa.
Besonders von letzterer erhoffte ich mir viel. In meinem Kopf sah ich
Terrassen mit dampfenden Wasser und entspannten Bhutanern. Was wir
aber letzten Endes wirklich vorfanden, dazu später mehr.
Dorji meinte, die
Fahrt würde 2h dauern. Ich musste abwägen, mein Magen war immer
noch sensibel und mit kurzweiligen Krämpfen kämpfend. Aber das
Frühstück (eine Mandarine und Cornflakes) hatte ich immerhin
drinnen behalten. Gut, wagen wir es. Ich bin ja ziemlich hart im
Nehmen. Doch
hätte ich gewusst, welche Strecke wir fahren, hätte
ich es mir sicher noch dreimal überlegt. Der Weg
Kloster in Gasa |
Zeltlager |
Schon hier war
eigentlich klar, dass es nix wird mit Entspannung im Becken. Und als
wir schließlich die Badeanstalt sahen, bestätigte es sich und uns
verging die Lust auf´s Planschen. Vor uns lagen drei überdachte
Steinhäuser, die je zu zwei Becken mit warmen Wasser gefüllt waren.
Und mit ca. 15-30 Personen pro Becken. Wir schauten die Leute an, die
Leute schauten uns an und alle grinsten.
Uns verging die Lust aufs
Baden und ich war etwas enttäuscht, hatte ich doch diese Strapazen
der Anreise über mich ergehen lassen und hatte ich doch den gleichen
Weg zurück noch vor mir. Dank zweier Kohletabletten ging es mir
abends aber wieder ganz okay und ich konnte auch Abendbrot mitessen.
Waren diese „Sehenswürdigkeiten“ einen Ausflug in meinem Zustand
wert? - Wohl eher nicht. Habe ich den Ausflug bereut? - Auch nicht.
Denn wäre ich im Hotel geblieben, hätte ich die ganze Zeit mit der
Angst, etwas zu verpassen, kämpfen müssen und die wäre für mich
dann wohl weniger erträglicher gewesen als die körperliche
Belastung ;)
Am Abend setzten nun Kopfschmerzen ein, die mich auch am Tag danach begleiteten.
3. Januar - Gangtey-Tal und
Kraniche
Nach einer
weiteren Autofahrt über Berge in Höhen von 3000 Metern (teilweise
mit Schnee!) erreichten wir am Mittag Gangtey. Dieses Fleckchen Erde
ist vor allem wegen seiner Schwarz-Nacken-Kraniche bekannt, die von
November bis Anfang März zum Überwintern hierher kommen. Wir
begannen eine kleine Wanderung durch die Gegend. Schöne Weiten mit
einer Art Steppe, Wälder und schließlich im Tal die Kraniche.
Man
müsse meinen, dass diese Tierchen die neugierigen Touris bereits
gewohnt sind. Aber es war trotzdem schwierig, sich ihnen so zu
nähern, dass man ein gutes Foto machen kann. Dank Dorjis Kamera mit
super Zoom könnt ihr euch hier ein Bild von den Vögeln machen:
do-it-yourself! |
Wir übernachteten
in einem äußerst charmanten kleinen Hotel. Als ich den Ofen in
meinem Zimmer sah, hatte ich sofort die romantische Vorstellung von
einer wohligen Wärme und Kamin-Idylle. Die Wahrheit ist, dass ich
das blöde Dinge jede halbe Stunde mit Holz versorgen musste, um
nicht übermäßig zu frieren. Da mir aber gleich klar war, dass ich
das nachts nicht durchhalten werde, habe ich mir die Decke vom
Nachbarbett geschnappt. Wenigstens die Wärmflasche im Bett sorgte für etwas Wärme. Zu meinem Erstaunen habe ich ganz prima
geschlafen.
Im Bad gab es
übrigens keine Heizung. Zum Glück aber einen Fön, der für
kurzzeitige Erwärmung sorgte.
4. Januar – viiiiel Zeit in
Trongsa (Zentralbhutan)
Auf dem Pass-Winterwunderland |
Um neun sind wir
nach Trongsa aufgebrochen. Wir sind ca. 12 Uhr hier angekommen (mit
Zwischenstopps bei den Kranichen, auf dem Pass, an einer Stupa). Dann
sind wir zum Dzong gefahren, der angeblich der größte in ganz
Bhutan sein soll (rein optisch glaube ich aber dass der in Thimphu
größer war). Besichtigt, etwas durch´s Dorf und den Markt gelaufen
und dann waren wir bereits 14.30 Uhr wieder im Hotel und es stand
nichts mehr auf dem Tagesplan. Für mich ist das ganz okay, denn hier
gibt es nun endlich wieder Wifi und ich kann ich von meiner Reise
Zwischenbericht erstatten. Klaus aber fand das nicht so prickelnd,
weil seine Reisezeit ja sinnvoller verbracht werden könnte (hat er
Recht!). Wir haben das unserem neuen Guide mitgeteilt (Dorji ist für
2 Tage zu einem Bogenschieß-Tunier) und wir hoffen auf Besserung die
nächsten Tage. Ich hoffe ja noch auf einen Ausritt :)
Dzong in Trongsa |
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Mein Couchsurfing-Vorhaben in Myanmar könnte ein schwieriges Unterfangen werden, da die Einheimischen wohl so gut wie gar nicht hosten, da die Regierung das verbietet und die Ausländer in Myanmar reagieren nur vereinzelt auf meine Anfragen (und dann antworten sie mir mit einem „vielleicht“). Da dort gerade Hauptreisezeit ist, wird der Monat in Myanmar nicht billig werden, da die günstigen Unterkünste bereits längst ausgebucht sind. Aber irgendwo werde ich schon unterkommen. Bei den zu erwartenden Temperaturen (30 Grad), kann ich ja notfalls auch draußen pennen *lach*
Mein Couchsurfing-Vorhaben in Myanmar könnte ein schwieriges Unterfangen werden, da die Einheimischen wohl so gut wie gar nicht hosten, da die Regierung das verbietet und die Ausländer in Myanmar reagieren nur vereinzelt auf meine Anfragen (und dann antworten sie mir mit einem „vielleicht“). Da dort gerade Hauptreisezeit ist, wird der Monat in Myanmar nicht billig werden, da die günstigen Unterkünste bereits längst ausgebucht sind. Aber irgendwo werde ich schon unterkommen. Bei den zu erwartenden Temperaturen (30 Grad), kann ich ja notfalls auch draußen pennen *lach*
Naja, ihr werdet
es ja bald erfahren ;)
Aber erst einmal
beende ich meine Liaison mit Bhutan.
Liebste Grüße,
Caro
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